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Jerewan (Armenien)

Bewerbungsfrist:
30. März 2023

Die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt schreibt 2023 zum vierten Mal ein internationales Arbeitsstipendium für einen zweimonatigen Arbeitsaufenthalt in Armenien aus.

Das Stipendium richtet sich an Künstler und Künstlerinnen, die sich für Tradition und Moderne interessieren und ihre Kenntnisse über die armenische Geschichte sowie über zeitgenössische Trends vielfältiger Bereiche, wie Architektur, Kunst und Kunsthandwerk, erweitern möchten. Die Künstler und Künstlerinnen sind eingeladen, die verschiedenen Aspekte armenischer Kultur und Gesellschaft zu erfahren. Der Aufenthalt soll Anreiz und Inspiration sein und die Möglichkeit bieten, neue Ideen zu erarbeiten, Kontakte zu knüpfen und ein Projekt zu realisieren.

Armenien ist ein Land von großer kulturhistorischer und archäologischer Bedeutung: Von den Anfängen des Kupfer-Bergbaus, über die Erfindung der ersten Sonnenuhren hin zu den von Zeichnungen und Keilschriften übersäten Felsenlandschaften sowie den riesigen Vishap-Drachen-Kultsteinen, die später in Kreuzsteine umgewandelt wurden. Es ist ein Land früher Hochkulturen, in dem die Bewohner lange vor den Mitteleuropäern, die Geheimnisse des Weinkelterns, der Seidenweberei und der Papierherstellung kannten. Innerhalb von 5.000 Jahren hat sich zudem eine unverwechselbar christlich-armenische Kultur entwickelt. Die Identitätsmerkmale, die heute zehn Millionen Armenier weltweit miteinander verbinden, sind ihre gemeinsame Sprache, die 1600 Jahre alte Schrift, 1700 Jahre Kirchengeschichte und das Trauma des Völkermords des 20. Jahrhunderts.

 

Hinweise zum Bewerberverfahren

Der Zeitraum des Stipendiums
15. August bis 15. Oktober 2023.

Art und Umfang des Stipendiums
Die Kunststiftung trägt die Kosten für das Arbeitsstipendium in Höhe von 1.500 Euro monatlich, die Unterbringungs- und Reisekosten sowie die Kosten für eine Auslandskrankenversicherung.

Voraussetzungen und Bedingungen
Gefördert werden Kunstschaffende aller Sparten, die ihren Hauptwohnsitz in Sachsen-Anhalt haben und berufliche Erfolge nachweisen können. Studierende können sich nicht bewerben. Die zeitliche Verfügbarkeit im Stipendienzeitraum wird vorausgesetzt. Die Einreise nach Armenien muss mit einem gültigen Reisepass erfolgen, die Vorlage eines Personalausweises ist nicht ausreichend.

Auswahlverfahren
Über die Bewerbungen entscheidet der Stiftungsrat der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt mit Unterstützung des künstlerischen Beirates. Maßstab für eine Beurteilung ist die künstlerische Qualität des Vorhabens und der eingereichten Arbeitsproben sowie die Aussagekraft des Motivationsschreibens.

Widerruf oder Rücknahme der Bewilligung
Die Bewilligung der Fördermittel wird zurückgenommen und die geförderte Person zur Rückzahlung der Förderbeträge verpflichtet, wenn die Förderung durch unzutreffende Angaben erlangt wurde oder Umstände eingetreten sind, die den Förderungsbedingungen nicht mehr entsprechen bzw. die geförderte Person nicht mehr in der Lage ist, ihre als förderungswürdig erachteten künstlerischen Projekte zu beginnen oder fortzusetzen.

Bewerbungsschluss
Bewerbungen können bis zum 30.03.2023 (Poststempel) eingereicht werden. Die Entscheidung zur Vergabe des Stipendiums fällt voraussichtlich Ende Mai 2023.

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3. Ausschreibung im Jahr 2018

Die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt vergibt 2018 zum dritten Mal mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes internationale Arbeitsstipendien nach  Armenien, die zwei Künstlern eine einmonatige Expedition zum Thema „Vischaps (Drachensteine)“ in Armenien ermöglichen.

Jenseits der üblichen Grenzziehungen zwischen Archäologie und Kunst können die Künstler auf Spurensuche der Vischaps gehen. Die Vischaps sind steinerne Stelen mit zoomorphen Reliefdarstellungen. Die Radiokarbonanalyse des im Zusammenhang mit den Vischaps stehenden organischen Materials hat eine Datierung in die Mittelbronzezeit ermöglicht. Die Vischaps sind bedeutende Vertreter der frühen Monumentalplastik im Hochland von Armenien auf großen Höhenlagen (bis 3200 m ü. d. M.) und stehen mit dem Wasser- bzw. Tierfellkult im Zusammenhang. Sie kommen an den Hochgebirgsseen und Quellen vor. Seit 2012 untersucht ein deutsch-armenisches Archäologenteam diese Steine. Die Vischaps wurden mit kreisförmigen Steinarchitekturen errichtet und finden sich auf isoliert gelegenen Hochlandwiesen und bezeugen eine bisher unbekannte Form prähistorischer Sakralplätze im Hochgebirge. Zentrale Fragestellung des Aufenthaltes wird sein, wie jene Steine und ihre Schauplätze heute auf Künstler wirken. In der Auseinandersetzung mit diesen einzigartigen historischen Artefakten sollen neue Kunstwerke entstehen. Eine Ausstellung in Jerewan und in Halle wird die entstanden Arbeiten präsentieren.

Ein weiterer Schwerpunkt ist ein Künstlerworkshop zum Thema „Erinnerung“, in denen die Künstler in Interaktion mit den Bewohnern vor allem des ländlichen Raums treten. Unter dem Aspekt der täglichen Existenzkämpfe werden die Künstler auf Spurensuche über die Alltagsnormalität, die persönlichen Wünsche und dem Umgang mit dem großen kulturellen Erbe Armeniens in Interviews und künstlerischen Aktionen mit der Bevölkerung ins Gespräch kommen können.

Partner der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt in Armenien ist das ACCEA – Armenian Centre for Contemporary Experimental Art, eine der wichtigsten Einrichtungen für zeitgenössische Kunst in Armenien, das seit 1995 alle zwei Jahre den Armenischen Pavillon auf der Biennale in Venedig kuratiert und dadurch großes internationales Ansehen genießt.

Die Stipendiaten können in Begleitung eines Ortskundigen des ACCEA durch Armenien zu den Stätten reisen, an denen die Vischaps zu finden sind.

Hinweise zum Bewerberverfahren

Der Zeitraum des Stipendiums
16. Juli bis 12. August 2018.

Anzahl der Stipendien
Es werden insgesamt zwei Stipendien vergeben.

Art und Umfang des Stipendiums
Die Kunststiftung trägt die Kosten für die Arbeitstipendien, die Unterbringungs- und Reisekosten. Die Künstler erhalten je ein Stipendium in Höhe von 1.000,00 Euro pro Monat.

Voraussetzungen und Bedingungen
Gefördert werden Kunstschaffende aus allen Sparten (Bildende Kunst, Musik, Design, Literatur etc.), die ihren Hauptwohnsitz in Sachsen-Anhalt haben und berufliche Erfolge nachweisen können. Studierende können sich nicht bewerben. Die zeitliche Verfügbarkeit im Stipendienzeitraum wird vorausgesetzt.

Auswahlverfahren
Über die Bewerbungen entscheidet der Stiftungsrat der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt mit Unterstützung des künstlerischen Beirates. Maßstab für eine Beurteilung ist die künstlerische Qualität des Vorhabens und der eingereichten Arbeitsproben sowie die Aussagekraft des Motivationsschreibens.

Widerruf oder Rücknahme der Bewilligung
Die Bewilligung der Fördermittel wird zurückgenommen und die geförderte Person zur Rückzahlung der Förderbeträge verpflichtet, wenn die Förderung durch unzutreffende Angaben erlangt wurde oder Umstände eingetreten sind, die den Förderungsbedingungen nicht mehr entsprechen bzw. die geförderte Person nicht mehr in der Lage ist, ihre als förderungswürdig erachteten künstlerischen Projekte zu beginnen oder fortzusetzen.

Bewerbungsschluss
Bewerbungen können bis zum 07. Juni 2018 (Posteingangsstempel der Kunststiftung) eingereicht werden.

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2. Ausschreibung im Jahr 2015
Die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt vergibt 2015 zum zweiten Mal ein internationales Arbeitsstipendium in Armenien, das Kunstschaffenden aller Sparten eine zweimonatige Expedition in Armenien „auf den Spuren Heinrich Theodor Wehles im Kaukasus“ ermöglicht.
Heinrich Theodor Wehle (1778–1805), der für die Dessauer Chalcografische Gesellschaft tätig war, brach 1802 mit einer geologisch-wissenschaftlichen Expedition, die die Erkundung von Bodenschätzen zum Ziel hatte, in den Kaukasus, nach Georgien und Nordarmenien auf. Er arbeitete dort als Topograph und Kartenverwalter und zeichnete mit Feder und Pinsel außerdem verschiedenste Landschaften und Bauwerke, die ihn tief beeindruckten.
Unter seinen Darstellungen sind solche, die das Gesehene exakt wiedergeben. Bei anderen hingegen geraten die Landschaften zu fast abstrakten Chiffren. Seine Reisezeichnungen, die wegen der Kürze des Verweilens an den einzelnen Stationen in knapper Zeit entstehen mussten, zeigen einen souveränen Zugriff auf die Motive, die in kleinem Format wiedergegeben wurden. Heinrich Theodor Wehle ist der erste Grafiker der den Kaukasus als Gegend künstlerischer Darstellung erschloss und dabei ein ganz eigenes künstlerisches Formenvokabular entwickelte: Die Spontanität als wesentliches Element der Zeichnung, als unmittelbarer Ausdruck des durch den Künstler Gesehenen und Empfundenen rührt aus der Einfachheit der Mittel, die es erlauben, ohne größere Vorbereitungen das Gewollte zu Papier zu bringen. Dort, wo Wehle in Eile seine Eindrücke hinwarf, entstanden die Besten seiner Zeichnungen – sie werden zur eindrücklichen Chiffre, zu einer knappen und prägnanten Verkürzung auf das Wesentliche. Von der Gefühlswelt des Sturm und Drang und der beginnenden Romantik beeinflusst, sind seine jeweiligen Stimmungen bei der Entstehung der Zeichnungen oft spürbar.
Mit der Umsetzung dieses Stipendiums der Kunststiftung, welches durch das Auswärtige Amt gefördert wird, soll herausgefunden werden, wie die von Wehle dargestellten Schauplätze – so sie noch aufzufinden sind – heute unter völlig anderen kulturellen Einflüssen auf Künstler wirken. Partner der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt in Armenien ist das ACCEA – Armenian Centre for Contemporary Experimental Art, eine der wichtigsten Einrichtungen für zeitgenössische Kunst in Armenien, das seit 1995 alle zwei Jahre den Armenischen Pavillon auf der Biennale in Venedig kuratiert und dadurch großes internationales Ansehen genießt.
Die/der Stipendiat/in kann ab Oktober für acht Wochen in Begleitung eines ortskundigen Führers der ACCEA durch Armenien zu den Stätten reisen, an denen Wehle zeichnete. Die Arbeitsergebnisse des Stipendiums sollen in Ausstellungen in Sachsen-Anhalt und Armenien präsentiert werden. Das Stipendien ist mit 2.000 EURO dotiert. Reise- und Unterbringungskosten werden von der Landeskunststiftung übernommen.
Literatur zum „Einsehen“: Im Reich der schönen, wilden Natur. Der Landschaftszeichner Heinrich Theodor Wehle (1778–1805). Katalog zu den Ausstellungen im Sorbischen

Hinweise zum Bewerberverfahren Zeitraum des Stipendiums
Der Zeitraum des Stipendiums zwischen Oktober und Dezember 2015 (max. zwei Monate) kann frei gewählt werden.

Art und Umfang des Stipendiums
Die Kunststiftung trägt die Kosten für zweimonatiges Arbeitsstipendium, die Unterbringungs- und die Reisekosten. Außerdem erhält der Künstler ein Stipendium in Höhe von 1.000,00 Euro pro Monat.

Voraussetzungen und Bedingungen
Gefördert werden Kunstschaffende aus allen Sparten (Bildende Kunst, Musik, Design, Literatur etc.), die ihren Hauptwohnsitz in Sachsen-Anhalt haben und berufliche Erfolge nachweisen können. Studierende können sich nicht bewerben. Die zeitliche Verfügbarkeit im beantragten Stipendienzeitraum wird vorausgesetzt.

Auswahlverfahren
Über die Bewerbungen entscheidet der Stiftungsrat der Landeskunststiftung mit Unterstützung des künstlerischen Beirates. Maßstab für eine Beurteilung ist die künstlerische Qualität des Vorhabens und der eingereichten Arbeitsproben sowie die Aussagekraft des Motivationsschreibens.

Widerruf oder Rücknahme der Bewilligung
Die Bewilligung der Fördermittel wird zurückgenommen und die geförderte Person zur Rückzahlung der Förderbeträge verpflichtet, wenn die Förderung durch unzutreffende Angaben erlangt wurde oder Umstände eingetreten sind, die den Förderungsbedingungen nicht mehr entsprechen bzw. die geförderte Person nicht mehr in der Lage ist, ihre als förderungswürdig erachteten künstlerischen Projekte zu beginnen oder fortzusetzen.

Bewerbungen können bis zum 27. Juli 2015 (Posteingangsstempel der Kunststiftung) eingereicht werden.

Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amtes.

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1. Ausschreibung im Jahr 2007
Das internationale Arbeitsstipendium in Armenien im Jahr 2007 lud KünstlerInnen aus den Bereichen Grafik, Malerei oder Fotografie dazu ein, zwei Monate auf den Spuren des sorbischen Landschaftszeichners und Grafikers Heinrich Theodor Wehle im Kaukasus zu wandeln. Florian Bielfeldt erhielt dieses Stipendium und bereiste zwei Monate Armenien. Die Arbeitsergebnisse waren 2015 im Stadtmuseum Halle in der Ausstellung OUT FOR A SMOKE zu sehen.



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