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Kunststiftung lobt Wettbewerb zum Bauhausjubiläum aus

Anlässlich des 100. Bauhausjubiläums lobt die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt einen Wettbewerb für Bauschmuck an der Großgarage Halle-Süd aus.

Die Großgarage wurde als ein Ort von hundert für die „Grand Tour der Moderne“ auserkoren, die unter der Schirmherrschaft von Staatsministerin Prof. Monika Grütters steht. Anliegen des Wettbewerbes ist es, ein temporäres Kunstwerk im Geist des Bauhaus-Manifestes von Walter Gropius zu schaffen. So schrieb Gropius im Jahr 1919: „Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau! Ihn zu schmücken war einst die vornehmste Aufgabe der bildenden Künste, sie waren unablösliche Bestandteile der großen Baukunst. Heute stehen sie in selbstgenügsamer Eigenheit, aus der sie erst wieder erlöst werden können durch bewusstes Mit- und Ineinanderwirken aller Werkleute untereinander.“
In diesem Sinne fragt das von der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt und Schmuck2 initiierte und konzipierte Projekt THINK BAUHAUS.BUILDING JEWELLERY IN ARCHITECTURE nach dem aktuellen Verhältnis zwischen Schmuck und Architektur.

Die Großgarage Halle-Süd ist eines der ältesten Parkhäuser Deutschlands und ein bedeutender Sachzeuge der Technikgeschichte. Errichtet wurde das straßenbildprägende Parkhaus nach amerikanischem Vorbild auf Initiative des halleschen Bauingenieurs und Bauunternehmers Walter Tutenberg am Rand der Luthersiedlung im Süden Halles. Das Gebäude, in Stil und Funktion des Neuen Bauens errichtet, war seinerzeit der Architektur weit voraus. Die eindrucksvolle Eisen-Glas-Konstruktion von neun Metern Breite und 15 Metern Höhe erstreckt sich über vier Geschosse. Das fast vollständig verglaste Dach belichtet die Halle zusätzlich. Beidseitig befinden sich in vier Ebenen die Parkboxen, die durch eiserne Rolltore geschlossen werden konnten.  Die Garage bot seit ihrer Eröffnung im Februar 1929 neben der Möglichkeit, Kraftfahrzeuge äußerst platzsparend auf vier Ebenen zu parken, zudem Dienstleistungen wie Autowäsche, Reparatur sowie Kurier- und Lotsendienste für die automobile Kundschaft an. Es befanden sich außerdem ein Frisiersalon, eine Tankstelle und ein Aufenthaltsraum mit Schlafgelegenheiten für die Chauffeure auf dem Gelände. Um die Wünsche der Kundschaft bemühten sich 28 Angestellte. Im Jahr 2009 sanierte der Bauverein Denkmal GmbH das Objekt.

THINK BAUHAUS.BUILDING JEWELLERY IN ARCHITECTURE soll Architektur mit anderen Künsten im Sinne des Gesamtkunstwerks verbinden und auf das großartige wie spannende Bauwerk der Großgarage verstärkt zum 100. Jubiläum des Bauhauses aufmerksam machen und einen neuen Blick auf dieses Gebäude eröffnen.

Für die Realisierung des Kunstwerks einschließlich der Honorare stehen insgesamt 15.000 Euro zur Verfügung. Bis zum 3. Mai 2019 (Poststempel) können bei der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt Bewerberinnen und Bewerber ihre Unterlagen einreichen. Zur Teilnahme berechtigt sind Architektinnen/Architekten und Künstlerinnen/Künstler aus allen bildkünstlerischen Genres, die ihren Wohnsitz in Sachsen-Anhalt haben. Die Wettbewerbsunterlagen zur Auslobung unter: www.kunststiftung-sachsen-anhalt.de

Blick in die Großgarage Pfännerhöhe in Halle (Saale) | Foto: Andrea Hörentrup (c) LDA Sachsen-Anhalt

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