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Kunststiftung Sachsen-Anhalt schickt Hallenser Grafiker nach New York

Kunststiftung Sachsen-Anhalt gibt Stipendiaten für New York und Ahrenshoop bekannt

Halle (Saale), 12. Januar 2007: Die Kunststiftung Sachsen-Anhalt gibt heute die ersten Stipendiaten für 2007 bekannt. Der Maler und Grafiker Sebastian Gerstengarbe wird zwei Monate in New York verbringen und dort am ISCP, dem International Studio and Curatorial Program teilnehmen. 

Der 1973 in Halle geborene Gerstengarbe studierte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und an der Burg Giebichenstein Halle. Das Besondere an seiner Arbeit: Seine ausschließlich mit dem Bleistift gefertigten Zeichnungen zeigen vermeintlich Belangloses: Tisch, Fenster, Bücher, Kisten, Regale, Schuhe ohne dabei von naturalistischer Gegenständlichkeit zu sein. Verschiedene Perspektiven, unterschiedliche Größenverhältnisse oder das Nichtvorhandensein von Schlagschatten machen seine Zeichnungen so interessant. Mit nur wenigen Linien deutet der Grafiker die ihn umgebenden Gegenstände an und erfasst dabei doch jede Einzelheit. Er zeichne Räume mit Dingen darin, beschreibt er selbst seine Arbeit. Für seinen Zyklus „Meine Zeichnungen sind ein bisschen zerwohnt“ erhielt der Künstler des Unspektakulären 2005 den Kunstpreis Energie.

In New York möchte Sebastian Gerstengarbe zeichnerisch den Alltag im Ursprungsland unserer heutigen europäischen Lebensweise erforschen. „Der Waschsalon, das Multiplexkino, der Cut-and-go-Friseursalon – die Benutzeroberfläche unseres Alltags ist im Guten wie im Schlechten der amerikanischen sehr ähnlich.“ so Gerstengarbe. 1999, das erste Mal in New York fehlte ihm noch der Mut, außerhalb seines „doppelbettgroßen Raumes“ zu zeichnen. Mit Hilfe des Stipendiums der Kunststiftung Sachsen-Anhalt will er nun die Orte festhalten, deren Oberflächen und Funktionsweisen auch bei uns so amerikanisch geprägt sind. Und einen großen Traum erfüllen, will er sich außerdem: in der New York Public Library zeichnen.

Weitere Stipendien vergibt die Kunststiftung an zwei Schriftsteller aus Sachsen-Anhalt. Die Lyrikerin und Erzählerin Janine Freitag und der Hallenser Autor Christoph Kuhn erhalten jeweils ein Aufenthaltsstipendium für das Künstlerhaus Ahrenshoop. 

New York – Internationales Stipendiatenprogramm 

Die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt vergibt ein Auslandsstipendium für eine dreimonatige Teilnahme am „International Studio and Curatorial Program“ (ISCP) in New York.

Das Stipendium soll herausragenden Künstlern und Kuratoren des Landes Sachsen-Anhalt wesentliche Impulse für ihre weitere Entwicklung geben. Eingebunden in das auswärtige Partnerunternehmen ISCP, sollen sie die Möglichkeit erhalten, Kenntnisse über ihr Gastland zu vertiefen, Tendenzen der Kunstszene vor Ort zu studieren, neue Ideen auszutauschen, Kontakte zu knüpfen, ein Projekt zu realisieren und ihre Arbeitsergebnisse einem internationalen Publikum zu präsentieren.

Gefördert werden Künstler/innen und Kuratoren/innen, die das ihren Lebens- und Schaffensmittelpunkt in Sachsen-Anhalt haben und Berufserfolge nachweisen können. Studierende können sich nicht bewerben.

Über die Bewerbungen entscheidet der Stiftungsrat der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt. Maßstab für eine Beurteilung ist die künstlerische Qualität des Auslandsvorhabens und vorheriger Arbeiten.

Zeitraum des Stipendiums: Oktober/November/Dezember 2007
Bewerbungen können bis 5.12.2006 (Poststempel) eingereicht werden.

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