In Memoriam – Gedenkschmuck
Oasen
Neuland
Wie nähert man sich einem entfernten und fremden Material an, wie gelingt es, dessen Beschaffenheit und Befindlichkeiten zu ergründen und eigene Vorstellungen und Visionen mit ihr in Einklang zu bringen? Mareen Alburg Duncker ging diesen Fragen während ihres Arbeitsstipendium in ihrer künstlerischen Arbeit nach und wagte das Experiment, dem Wesen des Kunststoffes auf den Grund zu gehen. Nachdem sie Recherchen und Überlegungen zu verschiedenen Kunststoffen angestellt hatte, entschied sie sich für Gießharz als Ausgangsmaterial, um ihre Objekte zu realisieren. In einem langwierigen und sorgfältig angelegten Arbeitsprozess erforschte und erprobte sie den ihr unbekannten Werkstoff, untersuchte dessen Form- und Belastbarkeit und wendete unterschiedliche Gussverfahren an. Sie betrat das Neuland mit besonderem Augenmerk auf das Zusammenspiel zwischen Innen und Außen - beide Bereiche sollten gleichzeitig ansichtig und einsehbar sein, um den Blick auf sonst Verborgenes zu gewähren. Verborgenes kam auch zum Vorschein, als die Schmuckgestalterin sich mit der Oberflächengestaltung ihrer Stücke beschäftigte, die sie mit Raspel, Säge und Schleifpapier behandelte und wodurch sich eine fast natürlich anmutende Ausstrahlung des bearbeiteten Materials unnatürlichen Ursprungs eröffnete. Aus der Quelle ihres beträchtlichen Fundus‘ an Form- und Materialstudien schöpfend, stellte Mareen Alburg Duncker im nächsten Schritt kleinplastische semitransparente Hohlkörper in verschiedenen Formen und Größen her, welche schließlich die Grundlage für die Gestaltung eines größeren Halsschmuckes bildeten. Leichtere und kleinere Körper vereinen sich nun zu einer Werkgruppe.