REPARIEREN
Ausgemustert,
weggeworfen, verschrottet werden Dinge, weil sie Neuem Platz machen mussten,
sich in der Wohlstandsgesellschaft die Reparatur nicht mehr lohnt oder ihr
früherer Besitzer sie schlicht „nicht mehr sehen“ konnte. Auf Schrottplätzen
oder im Müll entdeckt, sind aber eben das die Ausgangsobjekte für Paul
Evermanns veredelndes Recycling. Sie wurden nicht einfach repariert: Neu
gestaltete, mit computergesteuerten Technologien wie Laserschneiden oder
Schneidplotten hergestellte (Ersatz-)Teile ergänzen das Gefundene, und geben
manchem, wie den Kutterkisten oder dem Aluminiumgussstück mit
Hammerschlagoptik, eine neue Funktion. Schrank, Regal, Stühle und Lampe,
letztlich alles Unikate, funktionieren durch die vereinheitlichende Farbgebung
als Gruppe. Die „ästhetische Reparatur“ – ein Ausweg aus der
Wegwerfgesellschaft.
1982 in Schwerin geboren | 2003–2010
Industriedesignstudium an der Burg Giebichenstein – Kunsthochschule Halle,
2008 Erasmusstipendium für die Academy of Arts, Architecture and Design, Prag, seit 2012 Lehrauftrag an der Hochschule Wismar
| 2006 IVM-Award for Innovation gemeinsam mit Stephan Schulz, 2010 Anerkennung
beim Internationalen Marianne-Brandt-Wettbewerb The Poetry of the Functional, 2010: Nominierung für den Bayerischen
Staatspreis | Ausstellungsbeteiligungen: 2010 Milano: Zona Tortona, Kortrijk
(Belgien): Interieur Design Bienale, Łódź: Design Festival, Leipzig: Designers
Open; 2011: Köln: imm, Milano: Salone Satellite | lebt und arbeitet in Halle (Saale) und Wismar
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