Der Luchs
Avatar
Susanne Wiermann hat während ihres sechsmonatigen Arbeitsstipendiums an einem Jugendroman gearbeitet. Die Idee zu „Avatar“ entwickelte sie während ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit in der Lebenshilfe in Bernburg, in der sie eine Lesegruppe gegründet hat. Der Gegenwartsroman für Leser ab 15 Jahren, der u.a. die Themenfelder Behinderung, Diskriminierung und Inklusion behandelt, erzählt von vier Jugendlichen – Luzie, Martin, Bastian und Simon. Insbesondere steht das Verhältnis zwischen dem Scheidungskind Luzie und ihrem besten Freund Martin, der das Down-Syndrom hat, im Mittelpunkt. Martin würde gerne mit Hilfe eines Avatars besser aussehen, schneller denken und erfolgreicher sein. Außerdem fragt er sich, ob und wie sich aus seiner langjährigen Freundschaft zu Luzie eine Liebesbeziehung entwickeln könnte. Kann Luzie sich tatsächlich in Martin verlieben? Oder wählt sie am Ende doch Martins Zwillingsbruder, dem dessen genetische Besonderheit fehlt? Neben diesem Plot werden die Drogensucht Bastians, der Crystal Meth verfallen ist, und der schulische Leistungsdruck, den Eltern auf ihre Kinder ausüben, thematisiert. Zum Thema Drogen recherchierte Wiermann in der Salus-Klinik in Bernburg. Besonders die Erfahrungsberichte von Betroffenen waren für sie für eine authentische Darstellung der Drogensucht Bastians wichtig. Susanne Wiermann hat den nachdenklichen Stoff durch eine emphatische, personale Erzählweise in eine lockere Form gebracht und erzählt eine fesselnde und glaubwürdige Geschichte.