Jerusalemkonstrukt
25 Kompositionen für Quartett
Das Arbeitsstipendium, während dessen die grafische Komposition „25 Stücke für Quartett“ entstand, ermöglichte es Hannes Lingens, sich drei Monate lang konzentriert dem Komponieren zu widmen und in einer für ihn neuen Technik, dem Siebdruck, zu arbeiten. Das entstandene Werk schließt an vorangegangene Kompositionsgruppen an und basiert auf der Frage der Wechselbeziehung zwischen visueller Wahrnehmung und auditivem Erleben. Wie wirkt eine grafische Partitur auf den Interpreten? Wie wirkt sich die visuelle Form der Komposition auf die Spielweise und somit auf den Klang aus? Am Ende des Arbeitsprozesses standen Partituren, die sowohl als Bilder Gültigkeit besitzen, als auch als musikalische Spielanweisungen gelesen werden können: Notation als Versprachlichung von Musik. Entstanden sind 25 grafische Kompositionen (21 x 21 cm) basierend auf der Zahl 4 und ihrer grafischen Entsprechung, dem Quadrat. Die farbigen Grafiken wurden im Anschluss in Form von handgebundenen Büchern als Partitur zusammengefasst. Eine Reihenfolge oder Leserichtung wurde nicht definiert. Die Grafiken wurden im Rahmen der Stipendiatenausstellung „Zeit für Geschichten“ in der Kunststiftung gezeigt und im April 2016 in einem Konzert vom Berliner Ensemble „Konzert Minimal“ musikalisch umgesetzt.