Residenz Salvador Bahia
Solitude
Die Medienkünstlerin und Programmiererin hat während ihres Stipendiums an einem Computerspiel zu einer interaktiven Geschichte über einen Schäfer gearbeitet. Zu diesem Zweck führte sie im Vorfeld viele Interviews und fotografierte. Die Grundidee entstand durch ihre positiven Kindheitserinnerungen an Schäfer, der während ihrer Arbeit am Projekt zusehends zu einem Symbol wurde, das den tatsächlichen Beruf oder Charakter eines Schäfers ausblendet. Für die Erzählung der Geschichte bewegt sich der Spieler durch Dioramen, also kleine Räume und Szenen, in denen er sich frei bewegen und Objekte anwählen kann. Der Spieler startet in einem kargen Büroraum und bewegt sich mit jedem Diorama etwas mehr hinaus in die Natur und eine neue Bewusstseinsebene. Letztlich geht es viel um die Auseinandersetzung mit seiner Umwelt, etwas in seinem Leben zu verändern und dem Impuls zu folgen, seinen Sehnsuchtsort zu erreichen. Der Fokus liegt dabei weniger auf dem Schäfer als auf seiner Herde. Statt über die Persönlichkeit des Schäfers erfährt der Spieler mehr über seine "Herde". Alle Personen, die er mitnimmt, erzählen dem Spieler bzw. dem Schäfer etwas über sich selbst und ihre Gründe mit ihm zu ziehen, oder warum sie ihr altes Leben hinter sich lassen wollen. Dafür muss der Spieler sich den Raum ansehen und interaktive Bereiche anklicken. Wenn die Figur "befreit" ist, z. B. von Zetteln die um ihren Kopf schwirren, dann kann man durch einen Klick auf sie mit ihr reden. Danach geht das grüne Exit-Schild an und man kann den nächsten Raum betreten. Die Person, die man vorher mitgenommen hat, ist nun zum Schaf geworden.
Bei der Umsetzung des Projekts halfen Friedrich und Ludwig Hanisch. Friedrich Hanisch hat die Interaktivität der Welt nach den Vorstellungen der Künstlerin, von der die Spielidee und die Grafiken stammen, mit Unity umgesetzt. Die Musik wurde von Ludwig Hanisch komponiert.