Was bleibt.
Zeitgenössische Kunst trifft auf Naturwissenschaftliche
Sammlung: In ihrer Intervention reagierten die beiden Stipendiaten Barbara
Schnabel und Lutz Dölle mit raumspezifischer Installation, Fotografie und
Objekten auf die ornithologische Sammlung von Johann Friedrich Naumann
(1780-1857) im Naumann-Museum in Köthen. Ausgangspunkt der Arbeit war das Thema
Erinnerung in unserer digitalen Gegenwart und die Fragestellung: Was bleibt in
einem durch Umweltzerstörung und dem unaufhaltsamen Verschwinden der Artenvielfalt
geprägten Zeitalter? Wie werden wir uns erinnern? Die „Sammlung Naumann“ des Köthener
Schlosses ist die größte Sammlung ausgestopfter Vögel Mitteleuropas. Eine
Vielzahl der ausgestellten Arten ist mittlerweile ausgestorben. Erinnerung,
Vergänglichkeit und Archivieren sind Themen, die die Künstlerin schon länger
beschäftigen. Barbara Schnabel hat u. a. eine Serie fotografischer Porträts von
den ausgestorbenen bzw. vom Aussterben bedrohten Vogelarten angefertigt, die
als Präparat in der Naumann-Sammlung stehen. Ziel war es, eine intensive
Auseinandersetzung mit dem Artensterben anzustoßen und Erinnerungstechniken
künstlerisch adäquat umzusetzen. Der Künstler Lutz Dölle hat zum selben Thema
eine Installation vor Ort vorgenommen. Beide Arbeiten beziehen sich direkt
aufeinander und wurden in der Ausstellung „remember me!“, die vom 4. September
bis zum 6. November 2016 im Naumann-Museum stattfand, zusammengeführt und präsentiert.
1966 in Berlin geboren │ seit 1984 erste fotografische Arbeiten (Mentor Arno Fischer) │ 1986 – 1987 Studium der Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und Ausreise nach West-Berlin│ seit 1989 freiberufliche Fotografin │ 2011 Künstlerförderung durch die Kulturverwaltung des Berliner Senats │ 2012 Stipendium der Käthe-Dorsch-und AgnesStraub-Stiftung │ lebt und arbeitet in Berlin
Kontakt
www.barbara-schnabel.de