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Julia Schleicher

Bildhauerin

Internationales Arbeitsstipendium: Vietnam
März – April 2023

facing

In ihren bisherigen Arbeiten widmete sich Julia Schleicher der figürlichen Bildhauerei. In Vietnam setzte sie diese Arbeitsweise keramisch fort: vor Ort baute sie Installationen, die aus selbst hergestellten Elementen, gefundenen Gebrauchsgegenständen, wie Lampenschirmen, Körben oder Tee- und Kaffeeservice, bestehen und in die Höhe geschichtet worden. Die Installation besteht aus zehn gestapelten Einzelarbeiten, welche in ihrer Fragilität das Thema der Stabilität und Belastbarkeit thematisieren. Der Aspekt des Spielerischen und der Freude am Experiment und ein Austesten der statischen Grenzen sind ebenfalls ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit.
Heimatstipendium
August 2020 – Juli 2021

Fatschen

Ein kleines, eher unscheinbares Exponat fiel der Bildhauerin Julia Schleicher gleich zu Beginn ihres Besuchs im Museum Schloss Moritzburg Zeitz auf: die winzige Darstellung eines sogenannten Fatschenkindes hinter Glas – ein Andachtsbild des Jesuskindes. Der Ausdruck „fatschen“ bedeutet „eng wickeln“. Solche Fatschenkinder waren früher weit verbreitet und wurden häufig in kleine Kästchen gebettet und mit Schmuck verziert. Als Klosterarbeiten wurden sie von Nonnen gefertigt. Novizinnen erhielten sie beim Eintritt ins Kloster, auch Hochzeitspaare bekamen sie geschenkt. Besonders angetan war Julia Schleicher von der liebevollen, detailreichen Fertigung. Inspiriert durch diese, befasste sie sich bildhauerisch mit der typischen zylindrischen Form der Fatschenkinder, die abstrahiert wie Larven wirken, und den Aspekten des „Wickelns“. Sie fertigte Kleinplastiken von Fatschenkindern aus Gips, Eisen, Aluminium und Beton.
Arbeitsstipendium
Oktober 2016 – März 2017

Magic Objects

Thematischer Ausgangspunkt der Arbeiten der Künstlerin war die Faszination des Menschen an funkelnden, glitzernden Gegenständen: Verführung der Sinne, Begehren “schöner“ Dinge. Das Naturphänomen des "sich prachtvoll schmückenden Tieres" wurde zum Leitmotive und daraus entstand eine Werkreihe von fünf Vögeln und einem Mischwesen aus Hirschkuh und Frau, die mit ihrer betörenden Oberfläche und kostümanmutenden Formen den Betrachter in seinen Bann ziehen. Die Figuren sind aus einem Aluminiumguss entstanden, dessen metallischer Glanz die Wirkung der „Prachtobjekte“ noch verstärkt. Für die Präsentation wurde der jeweilige Sockel der Figuren individuell mit dem Objekt konzeptionell verbunden. Dabei soll dieser den Trophäencharakter der Werke unterstreichen, ohne ihnen dabei weniger Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Mit der Arbeit wurde der Grundstein für eine Reise von Künstlerin und Betrachter in die unendliche Welt des Begehrens, des Reichtums und des Verführens, gebündelt in einem Gesamtkonzept von Vielfalt, Farben, verschiedensten Materialen und Wechselwirkungen der Kunstwerke untereinander, gelegt.
Vita
1983 in Köln geboren | 2003 – 2007 Studium der Theaterplastik an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden | 2007 – 2012 Studium der Bildhauerei an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bei Prof. Bernd Göbel und Prof. Bruno Raetsch | seit 2012 als freischaffende Bildhauerin tätig | 2014 Kunstpreis Gustav-Seitz-Preis für zeitgenössische figürliche Bildhauerei | 2016 – 2017 Arbeitsstipendium der Kunststiftung-Sachsen-Anhalt | 2020 – 2021 Heimatstipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt im Museum Schloss Moritzburg Zeitz | 2022 Residenzstipendium Künstlergut Prösitz (Sachsen) | Teilnahme an diversen Ausstellungen seit 2012 u.a. in Halle, Leipzig, Brandenburg, Wismar, Gera und Berlin | lebt und arbeitet in Halle (Saale)