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Marco Warmuth

Fotograf

Arbeitsstipendium August 2021 – Januar 2022

„Mann & Maschine“ - über alte Männer und Ihre Liebe zu noch älteren Fahrzeugen

„Mann & Maschine“ ist eine fotografische Arbeit über ältere Männer und ihre Liebe zu noch älteren Fahrzeugen. Sie handelt von der Leidenschaft für das Sammeln und Reparieren, von der Jagd nach dem richtigen Ersatzteil oder nach dem nächsten Restaurationsprojekt; vom Traum alte Maschinen wiederzubeleben, davon die Zeit einzufrieren und großer Ingenieurskunst längst vergangener Tage wieder Leben einzuhauchen – das ewige Lied. Für eine Generation von Tüftlern und Schraubern ist dieses Hobby der öligen Art zur Lebensaufgabe geworden. Die Arbeit kombiniert inszenierte Portraits der Besitzer und ihrer Fahrzeuge mit einer fotografischen Reportage auf Teilemärkten, in Garagen und anderen Schauplätzen. Da sich das Projekt meist älteren Herren widmet, galt es zunächst einiges an organisatorischer und konzeptioneller Vorarbeit zu leisten. Ein Großteil der Kommunikation musste noch vor dem ersten Treffen mit einem Teilnehmer stattfinden. Also war die erste Aufgabe ein Konzept zur Kontaktaufnahme mit potenziellen Kandidaten zu erstellen. Dafür hat Marco Warmuth ein Corporate Design für das Projekt erstellt. Texte wurden geschrieben, Farben und Schriften festgelegt, um das Projekt von Beginn an professionell zu repräsentieren. Ziel war es, dass sich Sammler und Leute, die das Projekt gut finden, bei ihm melden. Nachdem Logo und Corporate Design feststanden, war der nächste Schritt eine einfache, geräteunabhängige Website für die Internetpräsenz mit Kontaktformular zu erstellen (www.mannundmaschine.de). Außerdem hat er social-media Kanäle auf facebook und Instagram angelegt, um „Mann und Maschine“ in der Szene bekannt zu machen. Anschließend hat er die 40 Interessierten bundesweit besucht, dokumentiert und fotografiert. Dabei stellte sich heraus, dass zu den meisten Fahrzeugen auch unglaubliche Geschichten gehören. Das stellte ihn vor eine Herausforderung: Allein die Bilder der Sammler und deren Fahrzeuge sind bereits ein guter Anfang, doch die Geschichten dazu geben dem Projekt eine weitere Ebene. Also begann er den Ton während des Fotografierens aufzunehmen. Diese Audio-Dateien werden nun verschriftlicht und sollen in ein Buch mit einfließen. Der Fotograf hat sich dazu entschlossen, das Projekt auf eine Zeitspanne von drei Jahren auszudehnen, um perspektivisch ein schönes, vielschichtiges Buch zu erstellen, dass auch die vielen Events im Rahmen des Sammelns berücksichtigt. Der Grundstein dafür ist gelegt. Zeitnah soll begleitend ein Podcast mit den Geschichten entstehen.
Arbeitsstipendium
Februar – Juli 2018

Gottgewollt

Seit 125 Jahren prägen die Schwestern von der heiligen Elisabeth mit ihrem ordenstypischen Habit das Stadtbild von Halle. Zu ihren Hochzeiten waren es mehr als einhundert Schwestern. Heute sind es noch circa dreißig. Es ist die letzte Generation. Mit ihnen wird die Gemeinschaft der Grauen Schwestern in Halle zu Ende gehen. Entstanden ist ein Bild-/Interviewband mit Fotografien von Marco Warmuth und Texten von Tina Pruschmann, der das Leben dieser letzten Hallenser Grauen Schwestern porträtiert. Im Februar 2018 begannen die beiden Künstler, Termine für die Interviews zu vereinbaren. Dies gestaltete sich schwieriger als erwartet. Alles musste weit im Voraus geplant und zunächst Vertrauen aufgebaut werden. Die Schwestern waren es nicht gewohnt, dass sich jemand so intensiv mit ihnen auseinandersetzt, sie zum Teil sehr persönliche Dinge fragt, Fotos von ihnen macht und sich für ihre Lebensgeschichte interessiert. Dennoch konnten bis Juni zwanzig Schwestern interviewt und fotografiert werden, mehr als anfänglich zugesagt hatten. Über die Interviews hinaus haben die beiden Künstler die Schwestern in ihrem Alltag begleiten können. Mitunter waren sie an zwei bis drei Tagen pro Woche für einige Stunden im Kloster, um einen umfassenden Einblick zu erhalten oder einfach nur, um Termine abzustimmen. Im Februar konnten sie die Auflösung der Ordensniederlassung in Kiel begleiten, sie besuchten das Ordensarchiv in Berlin und haben im Mai zwei Tage im Kloster in Halle verbringen dürfen. Parallel zur Materialsammlung wurde mit der Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt begonnen. Anfang Mai ging die Projektwebsite www.gottgewollt.info online. Parallel dazu wurden eine Facebook-Fanpage und ein Instagramprofil eingerichtet mit stetig wachsender Reichweite. Zudem arbeiteten sie seit April mit einer Buchgestalterin und einer Lektorin zusammen, um das Buchkonzept und -manuskript fertigzustellen. Nach Abschluss des Förderzeitraums, im September und Oktober, haben die beiden Stipendiaten Bild und Text zu einem Buchlayout zusammengefügt. Die letzten Bilder – um das Buchprojekt rund zu machen – entstanden Ende Oktober mit der Beerdigung von Schwester Marcella, die Mitte Oktober verstorben ist.
Vita
1980 in Oschatz geboren | 2000 – 2003 Ausbildung zum Mediengestalter für Digital- und Printmedien Fachrichtung Design | 2004 – 2006 Studium Kommunikationsdesign an der FH Anhalt Dessau | 2006 – 2009 Studium Kommunikationsdesign Fachbereich Fotografie an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Abschluss Bachelor of Arts | 2007 – 2017 Assistent beim Fotokurs von Ute Mahler an der Ostkreuzschule und an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle | 2007 – 2017 Dozent für Grundlagen der Fotografie im Fachbericht Industriedesign an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle sowie diverse andere Dozententätigkeiten u. a. Dozent für Modefotografie ebendort | 2008 – 2009 Studium der Fotografie an der HAW Hamburg | 2012 Master of Photography ebendort | 2015 Dozent für Modefotografie Business School Berlin Fachbereich Modemarketing | 2013 – 2016 Dozent für Fotografische Grundlagen & Fotostudioleitung an der Universität der Künste Berlin | lebt und arbeitet in Halle (Saale)