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Angelina Bobb

Malerin

Arbeitsstipendium
Februar – Juli 2020

Selbstporträt oder Geometrie der Psyche

Die Malerin hat im Rahmen eines Stipendiums drei malerische Selbstbildnisse angefertigt. Über Jahrhunderte ist diese Art des Bildnisses in der Umsetzung erprobt: die Künstler erforschen ihre Gesichter im Spiegel und setzen das Abbild in einem Werk um. Das traditionelle Selbstbildnis mit seinen früher üblichen Merkmalen und Attributen ist für die Künstlerin inzwischen überholt. Das Selbstporträt ist heute als Kulturtechnik im Alltag verbreitet und jedem zugänglich. Die Künstlerin sieht in der Möglichkeit der Selbstinszenierung und der medialen visuellen Überschwemmung mit Gesichtern eine Entwertung dessen. Sie ist mit künstlerischen Mitteln der Frage nachgegangen, wie man sich porträtieren kann, wenn man Ähnlichkeit vermeiden und das Äußere verbergen möchte – ein Selbstbildnis ohne ein Porträt abzubilden oder ein Gesicht darzustellen. In ihren Arbeiten hat sie eine Interpretation des menschlichen Abbildes mittels einer abstrakten geometrischen Formsprache umgesetzt. Ihr Ziel war es, nicht das Äußere erkennbar zu machen, sondern eine emotionale Ausstrahlung. Im Ergebnis sind drei Selbstporträts entstanden, die auf drei geometrischen Grundformen (Kreis, Quadrat, Dreieck) basieren und mittels Formsymbolik und Farbstimmung erarbeitet wurden.
Vita
1975 in Almaty (Kasachstan) geboren | 1999 – 2008 Studium an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle, Fachrichtung Malerei – Diplomabschluss | 2000 Förderpreis des Russlanddeutschen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg | lebt und arbeitet in Halle (Saale)