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Constanze Rilke

Grafikerin und Textilkünstlerin

Arbeitsstipendium November 2011 – April 2012

Die Undurchdringlichkeit der Anwesenheit aufbrechen Zeichnungen zum Thema Wasser-Oberfläche und –Spiegelung

Die Natur ist im Grunde nicht formal, erst der Mensch hat ihr als Überlebensprinzip ein Ordnungssystem auferlegt. Doch kann er sie damit wirklich begreifen und durchdringen? Landschaft ist immer in Bewegung und unterliegt einem steten Wandel, ihre fünf Elemente stehen für die Vielfalt des Lebens und seine Wandlungen. Gerade das Element Wasser scheint seiner Natur nach vollkommen entfesselt, es spiegelt, spritzt, strömt, verliert seine Form in Strudeln - ein Zustand vollständiger Unordnung und Verwirrung der in das absolute Chaos tendiert. Diesen Prozessen der Veränderung und Bewegung in der Natur geht Constanze Rilke in ihren Arbeiten nach. Die Künstlerin hält unterwegs in der Natur Orte und Augenblicke fest, die sie faszinieren und fertigt aus analogen fotografischen Fragmenten digitale Collagen, die sie dann in einem langen künstlerischen Prozess in ihre Zeichnungen überträgt. Die verschiedenen Medien, Bildästhetiken und Denkweisen, die an der Entstehung der Zeichnungen beteiligt sind, überlagern sich und führen schließlich im fertigen Kunstwerk zu einer harmonischen Verbindung.
Arbeitsstipendium August 2015 – März 2016

Black Gardens

Angeregt durch die bereits abgeschlossene Arbeit an einem kirchlichen Fastentuch hat die Künstlerin eine Serie sechs großformatiger Projektionsvorlagen für Bleistiftzeichnungen entworfen (Größe ca. 100 x 100 cm bzw. 120 x 80 cm), die schwarze Gärten zeigen. Jeder dieser fiktiven Gärten hat seinen Ursprung in Beschreibungen der Bibel und steht für ein theologisch-philosophisches Thema, das jeweils durch eine Pflanzenart symbolisiert wird. Auf der Grundlage ästhetisch-neuartigen, digitalen Bildmaterials (Projektionsvorlage) sollen in einem zweiten Schritt Zeichnungen entstehen, deren äußerst feine und detailreiche Mikrostruktur den Prozess des Sehens beim Betrachter ins Bewusstsein rücken. Das Gartenthema steht für die Grafikerin inhaltlich im Zusammenhang mit zwei Diskursen: dem schwarzen Garten als Symbol des Nicht-Wissens und der Wandlung des Seins durch das Sehen, und der symbolische Garten als Weg zu einer Naturethik.
Vita
1978 in Hildesheim geboren | 1998 – 1999 Studium der Germanistik und Philosophie in Göttingen | 1999 – 2000 Praktikum bei einem Gold- und Silberschmied in Göttingen | 2000 – 2001 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig im Fachbereich Freie Kunst | 2001 – 2009 Studium an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein und Diplom im Fachbereich Malerei/ Textil | 2010 Graduiertenstipendium der Kunsthochschule Burg Giebichenstein und des Landes Sachsen-Anhalt | lebt und arbeitet in Halle (Saale)