Black Gardens
Angeregt durch
die bereits abgeschlossene Arbeit an einem kirchlichen Fastentuch hat die
Künstlerin eine Serie sechs großformatiger Projektionsvorlagen für Bleistiftzeichnungen
entworfen (Größe ca. 100 x 100 cm bzw. 120 x 80 cm), die schwarze Gärten
zeigen. Jeder dieser fiktiven Gärten hat seinen Ursprung in Beschreibungen der
Bibel und steht für ein theologisch-philosophisches Thema, das jeweils durch
eine Pflanzenart symbolisiert wird. Auf der Grundlage ästhetisch-neuartigen,
digitalen Bildmaterials (Projektionsvorlage) sollen in einem zweiten Schritt
Zeichnungen entstehen, deren äußerst feine und detailreiche Mikrostruktur den
Prozess des Sehens beim Betrachter ins Bewusstsein rücken. Das Gartenthema
steht für die Grafikerin inhaltlich im Zusammenhang mit zwei Diskursen: dem
schwarzen Garten als Symbol des Nicht-Wissens und der Wandlung des Seins durch
das Sehen, und der symbolische Garten als Weg zu einer Naturethik.
Die Undurchdringlichkeit der Anwesenheit aufbrechen Zeichnungen zum Thema Wasser-Oberfläche und Spiegelung
Die Natur ist im Grunde nicht formal, erst der Mensch hat ihr als
Überlebensprinzip ein Ordnungssystem auferlegt. Doch kann er sie damit wirklich
begreifen und durchdringen?
Landschaft ist immer in Bewegung und unterliegt einem steten Wandel, ihre fünf
Elemente stehen für die Vielfalt des Lebens und seine Wandlungen. Gerade das
Element Wasser scheint seiner Natur nach vollkommen entfesselt, es spiegelt,
spritzt, strömt, verliert seine Form in Strudeln - ein Zustand vollständiger
Unordnung und Verwirrung der in das absolute Chaos tendiert. Diesen Prozessen der Veränderung und Bewegung in der Natur geht Constanze Rilke
in ihren Arbeiten nach. Die Künstlerin hält unterwegs in der Natur Orte und
Augenblicke fest, die sie faszinieren und fertigt aus analogen fotografischen
Fragmenten digitale Collagen, die sie dann in einem langen künstlerischen
Prozess in ihre Zeichnungen überträgt. Die verschiedenen Medien, Bildästhetiken
und Denkweisen, die an der Entstehung der Zeichnungen beteiligt sind,
überlagern sich und führen schließlich im fertigen Kunstwerk zu einer
harmonischen Verbindung.
1978 in Hildesheim geboren | 1998
– 1999 Studium der Germanistik und Philosophie in Göttingen | 1999 – 2000
Praktikum bei einem Gold- und Silberschmied in Göttingen | 2000 – 2001 Studium an
der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig im Fachbereich Freie Kunst | 2001
– 2009 Studium an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein und
Diplom im Fachbereich Malerei/ Textil | 2010 Graduiertenstipendium der
Kunsthochschule Burg Giebichenstein und des Landes Sachsen-Anhalt | lebt und
arbeitet in Halle (Saale)
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