Keramisch-botanisches Beobachtungsprotokoll
Fasziniert von barocken Kunst- und Naturalienkammern und dem menschlichen Bestreben, die erfahrbare Welt zu katalogisieren, begab sich die Keramikerin Katrin Neubert während ihres Stipendiums auf eine Entdeckungsreise in die Tiefen der biologischen Erscheinungswelt. In der Wechselwirkung von Kunst und Wissenschaft entdeckte sie neue Anregungen für die künstlerische Gestaltung. So inspirierte sie das Zusammentreffen mit der mikroskopischen Forschung von Zellkulturen im Biologicum der Universität Halle zu einer keramischen Werkreihe von überdimensionalen Petrischalen, Kokons und unheimlichen Auswüchsen. Die Spannung zwischen mikroskopisch Kleinstem und größtem Ganzen lädt den Betrachter ein, über den Fortgang des Wachstums oder einer experimentellen Versuchsanordnung zu fantasieren.