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Lea Schweinfurth

Modedesignerin

Arbeitsstipendium
April – September 2020

NOT_A_STUDIO - Visual Diary

Die Modedesignerin wollte ein Projekt über Mode und Nachhaltigkeit unter dem Titel „NOT_A_STUDIO“ realisieren. Diesen Namen trug bereits ihre Abschlusskollektion und ist für sie letztlich ein Konzept zur Erforschung und Vermittlung von Mode und Nachhaltigkeit als fortlaufende Praxis. Sie plante, das Profil von NOT_A_STUDIO zu schärfen, indem sie weiter an Prototypen der Kollektion feilte und ebenso die Vernetzung durch Kooperationen mit anderen Kreativen und Interviews mit Branchenkennern fortsetzten würde. Diese Aufbauarbeit der „Marke“ NOT_A_STUDIO sollte in einer Ausstellung gipfeln, die so konzipiert sein würde, dass sie möglichst mobil wäre, um mit ihr zu reisen und das Projekt an verschiedensten Orten zu präsentieren. Durch die Coronapandemie wurden diese ursprünglichen Pläne hinfällig, da Ausstellungen nicht mehr möglich waren und reisen stark eingeschränkt werden mussten. Diese Beschränkungen zählen jedoch lediglich zu den faktisch erfassbaren. Angesichts einer beständig steigenden Anzahl an Erkrankten und Verstorbenen fiel es der Modedesignerin schwer, mit Eifer und Überzeugung an Mode zu arbeiten. Um es polemisch zu formulieren: Was ist schon eine nachhaltig produzierte Handtasche gegen die Entwicklung eines Impfstoffes? Zunächst erachtete Lea Schweinfurth eine filmische Dokumentation der Kollektion, die sowohl künstlerisch ansprechend als auch zum Verständnis des Konzeptes beitragen könne, als ein mögliches Ziel des Stipendiums. Letztendlich hat sie sich gänzlich auf Arbeiten und Etappenziele konzentriert, die sie selbstständig und unabhängig von der Entwicklung der Pandemie bearbeiten konnte. Sie versuchte die Stipendienarbeit nun ganzheitlich als künstlerische und gestalterische Praxis zu verstehen. Hier standen die Entwicklung von weiteren Prototypen für die Kollektion von NOT_A_STUDIO im Vordergrund, sowie eine Erweiterung ihrer Methoden in Bezug auf die Gestaltung mit Altkleidern als Materialgrundlage. Das Konzept der Kollektion ist im weitesten Sinne eine Sammlung von Accessoires – additive, modische und aussagekräftige Kleidungsstücke, die nicht zwingend bekleiden, sondern vielmehr ein Statement darstellen. Diese erneuern nicht die eigene Garderobe, sondern erweitern sie. Im Laufe der Zeit ergaben sich dann wie von selbst Kooperationen und größere Teilprojekte. Dieses fragmentarische Sammelsurium an Arbeitsabschnitten, Geschehnissen und Überlegungen hat sie in einer Art Tagebuch zu fassen versucht. In diesem „Visual Diary“ gewährt sie recht offen Einblicke in die Zeit der Isolation, die mit ihr verbundenen Ängste und Fragen, sowie persönliche Strategien, um sich eigenen Zweifeln zu widersetzen. Darüber hinaus sind alle Arbeiten und Kooperationen, die während der Zeit entstanden sind, dokumentiert. Das Buch kann als Dokumentation oder auch als Ergebnis an sich betrachtet werden.
Vita
1990 in Frankfurt geboren | 2011 – 2019 Studium an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle im Bereich Conceptional Fashion Design – Master | 2017 European Fashion Award FASH, Berlin | lebt und arbeitet mittlerweile in Leipzig