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Matthias Ritzmann

Fotograf

Heimatstipendium
Oktober 2017 - Oktober 2018

Spengler und du. Zeig deine Sammlung der Welt

Das Spengler-Museum ist das Regionalmuseum für Sangerhausen und Umgebung mit Objekten zu Geologie, Naturkunde, Ur-, Früh- und Stadtgeschichte. Auch das Einar-Schleef-Zentrum ist hier beheimatet. Attraktion ist das Skelett des Steppenelefanten von Edersleben. Seinen Ursprung hat das Museum in den Sammlungen des Tischlermeisters und Heimatforschers Gustav Adolf Spengler. Sein Wohnhaus, eine Außenstelle des Museums, spiegelt das Geschichtsinteresse des Hausherrn auf eigenwillige Art. Vermittelt über diese Persönlichkeit knüpfte der Fotograf Matthias Ritzmann Kontakte zu den Menschen vor Ort und ging der Frage nach, wie viel von Spenglers Wesen in jedem Einzelnen steckt: Er porträtierte Sammler und Sammlerinnen fotografisch und in Interviews. Diese und Objekte der privaten Sammelleidenschaft, z. B. von alter Radiotechnik, Kugelschreibern, Kaffeesahneportionsdeckeln oder Regionalia wurden in einer Ausstellung im Museum gezeigt.
Arbeitsstipendium im Rahmen des wage-mutig Kurzfilmprogramms
März – April 2013

Unbewegt bewegt.

In Europa fällt der Strom aus. Binnen zwei Monaten fällt die Welt in einen apokalyptischen Zustand, in der jeder Einzelne um das eigene Überleben kämpfen muss. Die Kamera begleitet eine junge Frau bei ihren Streifzügen durch einen verwahrlosten urbanen Raum, in dem kaum mehr etwas an die Überflussgesellschaft der westlichen Welt erinnert. Dieses dystopische Szenario ist der Ausgangspunkt für den experimentellen Kurzfilm des Fotografen Matthias Ritzmann des Filmemachers Julian Quitsch. Das Drehbuch schrieben sie zusammen im Rahmen des Kurzfilmförderungsprogramms „wage-mutig“. Der Film stellt eine kinematografische Besonderheit dar: Durch die Verwendung von Einzelaufnahmen und Superzeitlupen bewegt er sich in einem Spannungsfeld zwischen Film und Fotografie. Die dadurch entstehende Ausschnitthaftigkeit und Entschleunigung spiegelt die düstere Stimmung einer ungewissen Zukunft wider.
Arbeitsstipendium August – Oktober 2010

Vereine einer, viele, jeder

Der Fotograf hat sich in seinem Arbeitsstipendium mit dem Phänomen "Verein" auseinandergesetzt. Vereine sind der Spiegel gesellschaftlicher Vielfalt, in denen im Spannungsfeld von Individualität und sozialer Zugehörigkeit persönliche Identitäten gebildet und ausgelebt werden. Im Mittelpunkt der Arbeit stand das genaue Hinsehen – ein Verständnis und ein Aufzeichnen dessen, was hinter der Fassade steht – der einzelne Mensch in einer Gruppe von Gleichgesinnten. Entstanden sind dabei individuelle Einzel- und Gruppenportraits von Mitgliedern verschiedener Vereine in Sachsen-Anhalt. Auf eine künstliche Inszenierung hat Matthias Ritzmann bewusst verzichtet, um den Mitgliedern und deren Vereinshandlungen in seinen Fotografien mehr Raum zu geben. Die Arbeiten vermitteln so eine unmittelbare Nähe im Sinne einer dokumentarischen Betrachtung.
Vita
1981 in Freiburg im Breisgau geboren │ 2003 – 2009 Studium an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein – Abschluss Diplom │ 2004 Praktikum beim Deutschen Entwicklungsdienst (DED) in Ruanda │ 2005 Tätigkeit bei Ramesh Amruth in Freiburg │ 2007 Auslandsaufenthalt in Frankreich, École Supérieure des Beaux-Arts in Bordeux │ seit 2007 Ausstellungen in Bordeaux, Halle, Leipzig, Köln, Stuttgart und Berlin │ 2008 ausgezeichnet mit Canon-Profifoto-Förderpreis für „flypaper“ (zusammen mit Julian Quitsch) │ lebt und arbeitet als freiberuflicher Fotograf in Halle (Saale)