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Tatiana Skalko-Karlovska

Malerin

Arbeitsstipendium
Juli – Dezember 2022

Ukrainische Märchen und Mythen / Der Waldkönig Oh - Originalgrafisches Buch

Das Gemeinschaftsprojekt mit Oksana Rusina hatte zum Ziel, die ukrainischen Märchen „Der Oh/ Der Waldkönig Oh oder auch Och“ und „Raitse Egg“ als Schattenspiel zu inszenieren. Es entstand ein Film, der zeichnerische Narrative und menschliches Silhouettenspiel kombiniert. Thema ist die Überblendung zweier Märchen mit einer Rahmenhandlung. Regie führte Oksana Rusina, die das Skript und den Erzähltext verfasste. Die zeichnerischen Elemente kreierte Tatiana Skalko-Karlovska. Hier kommen bildhafte Grafiken und kalligrafischen Effekte zum Einsatz, die mit den verschiedenen Tempi der Erzählung korrespondieren. Aufzeichnungen ukrainischer Volkslieder und Naturgeräusche begleiten die Handlung und Zeichnungen. Neben dem Film entstand ein originalgrafisches Künstlerbuch zum Märchen „Der Waldkönig Oh“ mit kleinen Tuschzeichnungen und kalligrafischen Texten von Tatiana Skalko-Karlovska.
Arbeitsstipendium Dezember 2007 – Mai 2008

Die Vertreibung aus dem Paradies

Der Garten Eden spiegelt die Sehnsüchte des Menschen wider: Er ist ein geschützter Raum, der perfekte Ort, der keinen Wunsch offen lässt. Dennoch entscheidet sich der Mensch in der Bibel – trotz angedrohter Strafe – für die Frucht vom Baum der Erkenntnis und damit für den freien Willen. Seine Emanzipation bezahlt er mit der Vertreibung aus dem Paradies, dem Einbruch von Widersprüchen in sein einst sorgenfreies Leben. Er durchlebt Krisen, die aber auch Chancen in sich bergen. Tatiana Skalko-Karlovski, die sich seit langem mit dieser biblischen Geschichte beschäftigt, thematisiert in ihren Arbeiten den gelobten Ort. So verschieden wie die Mängel, die Menschen in ihrem Leben empfinden, so verschieden die Vorstellungen vom Paradies. Wie sieht es also für die muslimische Frau aus (das Modell mit 99 Jungfrauen für Männer ist bekannt), für Menschen aus armen, von Krieg und Korruption geplagten Ländern, für Kommunisten, die an der Umsetzung ihrer Gesellschaftsvision scheiterten, für Wissenschaftler, die immerwährende Jugend, den perfekten Menschen propagieren? Alle sind auf der ewigen Suche nach dem perfekten Ort, den es nicht gibt.
Arbeitsstipendium
Juni – September 2014

Zeitgenössische Ikone

Die Künstlerin hat an einer Serie von großformatigen Ölbildern gearbeitet, die von der traditionellen Ikonenmalerei inspiriert ist. Entstanden sind u. a. Diptychen zu biblischen Themen (Verkündung, Eden, Der heilige Georgi), aber auch Madonnenbilder mit unkonventioneller Bildkomposition (Rückenansicht). Dem Oklad, eine Art Beschlag bzw. getriebene Verkleidung aus Metall, die bei Ikonen das die gemalten Partien umgebende Umfeld bedeckt, hat sie dabei besonderes Augenmerk geschenkt. Die Körper der dargestellten Personen sind oft nicht gemalt, sondern im Oklad als Treibarbeit gestaltet. Tatiana Skalko-Kalovska hat während ihres Stipendiums einen scherenschnittartigen, vergoldeten Oklad entwickelt, der für jedes einzelne Bild der Reihe verwendet werden kann, aber auch als selbständiges Objekt bestehen kann.
Vita
1970 in Kiew/Ukraine geboren | 1989–1992 Studium an der Kunst-Akademie Kiew, Fachbereich Grafikdesign | 1994–2004 Studium und Aufbaustudium an der Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle, Fachbereich Grafik | 1998 Ars Halensis | 1999 und 2001 Gaststudium an der Kunst-Akademie Tianjin/China | 2006 Arbeitsstipendium der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt |2010 Personalausstellung in der Galerie Stelzer und Zagelmeier in Halle (Saale) | 2012 Erster Preis des Brunnenwettbewerbs der Stiftung St. Cyriaci et Antonii, Halle | lebt als freischaffende Künstlerin in Halle (Saale)