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Barbara Wege

Grafikerin und Malerin

Arbeitsstipendium im Rahmen des Klingerjubiläums
November 2019 – Juni 2020

Landscape of Life

Barbara Wege setzte sich als Grafikerin mit dem zeichnerischen Werk Max Klingers und der Bedeutung der „Griffelkunst“ auseinander. Die Idee des „Lebenszyklus“ war ausschlaggebend für die noch unabgeschlossene Reihe von großen, hochformatigen Zeichnungen und kleineren Querformaten mit dem Titel „Landscapes of Life“, die sie für die Ausstellung zu Max Klinger im Naumburger Dom schuf. Dabei überträgt Barbara Wege die Idee der Lebensstationen/Jahreszeiten und ihrer jeweiligen psycho-physischen Energien auf Landschaftsräume. In ihren ungeheuer feinteilig ziselierten Zeichnungen - realisiert mit feinsten Tusche- und Bleistiften auf Aquarellkarton - mit farbigen Aquarellierungen entstehen fantastisch-abstrakte Räume, die motivisch dem See und dem Sumpf, den Bergen, der Wüste und - im einzigen bisher realisierten Großformat - dem Fluss zuzuordnen sind. Diese Landschaftsräume versteht sie als Metaphern für die großen Themenbereiche Leben, Liebe, Erotik und Tod, die auch Max Klinger beschäftigten. Der Zeichnungszyklus wurde im Vorraum der Krypta installiert und nahm Bezug auf den sakralen Ort.
Arbeitsstipendium
Januar – März 2013

Waldzyklus

Als mythischer Schauplatz ist der Wald in der Kunst- und Literaturgeschichte, in Sagen und Märchen allgegenwärtig. Dort begegnet er uns als Ort geheimnisvoller Geschehnisse und wundersamer Erscheinungen, als ein Ort an dem alles möglich erscheint und der Mensch eigenen Dämonen und Wünschen begegnet. Der Wald als widersprüchlicher Schauplatz - verwunschen, undurchdringlich und gefährlich und zugleich natürlicher Schutzraum für Mensch und Tier - faszinierte und inspirierte die Künstlerin Barbara Wege zu einem Bilderzyklus. Neben Literatur und bildender Kunst dienten ausgedehnte Waldspaziergänge im Harz und im Elbsandsteingebirge als Inspirationsquelle. Intention der Künstlerin war es, den Wald bewusst als Lebewesen wahrzunehmen und Eindrücke, Gerüche, Tasterfahrungen und Geräusche auf sich wirken zu lassen. Während der eigentlichen, grafische und malerische Elemente verbindenden Arbeit an den Zeichnungen, begann die Loslösung von den gesammelten Eindrücken. Es entstanden frei wachsende Strukturen von Moosen, Rinden, Blattwerk und Wurzeln, die sich zu ganzen Waldlandschaften formieren und vom Wachsen und Werden und der zyklischen Bewegung des Lebens erzählen.
Aufenthaltsstipendium Wiepersdorf August – Oktober 2015

Die Elemente - Feuer, Wasser, Erde, Luft

Die Grafikerin hat sich während eines Aufenthaltes in Wiepersdorf mit dem Thema „Die Elemente –Feuer, Wasser, Erde, Luft“ auseinandergesetzt. Das Stipendium ermöglichte es ihr, sich intensiv auf das Thema aber auch auf das Medium Zeichnung einzulassen und ihre Arbeitsweise und ihren Stil weiter zu entwickeln. In Bezug auf das Thema verfolgte die Künstlerin verschiedene Ansätze. Einerseits ging es ihr darum, die sinnlichen Qualitäten der Elemente im Bild erfahrbar werden zu lassen, ohne zu illustrieren. Also Chiffren für sinnlich wahrnehmbare Eigenschaften von Feuer, Wasser, Erde, Luft zu finden: Das Fließen des Wassers, die Hitze des Feuers, das Atmosphärische, Flüchtige der Luft und das Tragende, Fruchtbare der Erde. Der märkische Sand, die Wälder und die Natur Brandenburgs und die Wiepersdorfer Landschaft boten für dieses Vorhaben ideale Voraussetzungen. Zum anderen untersuchte sie die Bedeutung der kulturellen Muster der Elemente. Die Auseinandersetzung mit der “Kulturgeschichte der Elemente” von Gernot und Hartmut Böhme war neben der unmittelbaren Naturerfahrung eine einflussreiche Inspirationsquelle während des Stipendiums und bildete für die Grafikerin eine essentielle Arbeitsgrundlage sowohl für die Thematik als auch in Bezug auf die Entwicklung als Zeichnerin. Sie entdeckte das Medium Zeichnung zunehmend als eine Form der Notation von Assoziativ-Sprachlichem: Von ihr verwendete Linien, Hacken, Punkte und Striche werden zu Strukturen und Strukturen wiederum zu einer Art Grammatik des flüchtigen Wesens der Elemente. Die abstrahierenden Zeichensysteme verweisen auf den Sachverhalt, stehen aber auch für sich und sind letztendlich poetisch aufzufassen.
Vita
1980 in Halle (Saale) geboren | 2001 – 2005 Studium der Psychologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Vordiplom | 2005 – 2010 Studium Malerei und Grafik an der der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle | seit 2010 als freischaffende Künstlerin in Halle (Saale) tätig