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Wilhelm Bartsch

Autor

Arbeitsstipendium
Juni – November 2011

Das bisschen Zeug zur Ewigkeit

Wilhelm Bartsch verbindet in seinem Roman "Das bisschen Zeug zur Ewigkeit" drei erzählerische Ebenen: Erstens erzählt er von den Verbrechen des Kindermörders Erwin Hagedorn, zweitens rollt er die Geschichte der Kulturrevolution in der DDR während der Sechziger Jahre auf, und drittens präsentiert er einen 18jährigen Ich-Erzähler, der sich in ein vier Jahre jüngeres Mädchen verliebt. Bartsch erzählt eine Liebes- und Adoleszenzgeschichte. Die DDR-Thematik ist zwar präsent, spielt jedoch eine vergleichsweise sekundäre Rolle: die damaligen kulturellen Umbrüche dienen vor allem als historisches Kolorit. Die weltweite Jugendrevolution der damaligen Zeit und die zeitgleich aufbrechende Sexualität des jungen Protagonisten beziehen sich kontrapunktisch auf den Fall Hagedorn; gesellschaftlicher Verfall, Tod und mörderische Verbrechen stehen dem sexuellen Aufblühen, kulturellen Aufbruch und der jugendlichen Liebe des Ich-Erzählers gegenüber.

Zuschuss zur Aufführung des Bühnenstückes in Halle Oktober 2008 – März 2009

Deutscher Propeller. Ein Liebeslied. Zuschuss zur Aufführung des Bühnenstückes in Halle

Das gemeinsam mit Jochen Kiefer verfasste Stück Deutscher Propeller erzählt eine tragikomische Liebesgeschichte im Skinheadmilieu der ostthüringischen Provinz. Auf dem gemeinsam geerbten Hof nistet sich der Neo-Nazi Konnan bei seinem Cousin Sven-Maik ein, einem mit Gänsezucht und Schreibversuchen beschäftigten Einzelgänger. Dort taucht bald nicht nur Konnans Mob auf, sondern auch seine flatterhafte Geliebte Cora, der Sven-Maik zu nahe kommt. Auf einer Hofparty, der auch Sven-Maiks Gänse zum Opfer fallen, kommt es schließlich zum tödlichen Showdown. Und zu einer überraschenden Wendung: Konnan wurde als V-Mann in die Nazi-Szene eingeschleust. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Cora und Sven-Maik im Stil einer surrealen literarischen und musikalischen Seance, in der der ermordete Sven-Maik wieder auftaucht und an der Erinnerung des Geschehenen mitwirkt. Realität und Fiktion vermischen sich, werden ununterscheidbar und machen die Haltlosigkeit des Milieus und der aussterbenden ostdeutschen Provinzen sichtbar.
Arbeitsstipendium Oktober 2005 – Januar 2006

Spanschachtel mit 157 Haikus

"Das Haiku schaut immer, dass selbst das Abgelebteste und Langweiligste urplötzlich blitzartig aufregt, als wäre es nicht nur das Allerneuste, sondern auch von höchster Wichtigkeit.", schreibt Wilhelm Bartsch. Und so hat er in seinem Buch 157 Haikus versammelt, in drei Zyklen – Haiku-Romane – gegliedert in drei Zyklen. Haikus sind pointierte Dreizeiler, poetische Extrakte oder, so Wilhelm Bartsch: "eine Nadelspitze, auf der man sogar eine ganze Welt tanzen lassen kann". „Poesie in siebzehn Silben: Ein deutscher Meister des japanischen Haikus serviert süßsauerscharfbitterböse Wortblätter.“, so das hymnische Urteil in Die Zeit.
Vita
1950 in Eberswalde geboren | 1969–1973 Studium der Philosophie in Leipzig, ebd. Arbeit als Gastdozent am Literaturinstitut | 1973–1976 Korrektor und Rotationsarbeiter in Chemnitz (Karl-Marx-Stadt) | Preise und Stipendien u.a. 1987 Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau, 1993/94 Stadtschreiber von Halle, 1994 und 2000 Aufenthaltsstipendium Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf, 1994 Stichting Culturele Uitwisseling in Amsterdam, 1996 Fellow im Virginia Centre for the Creative Arts Mt. San Angelo, Sweet Briar/Virginia USA, 2000 Walter-Bauer-Preis der Städte Leuna und Merseburg sowie Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung, 2007 Wilhelm-Müller-Preis des Landes Sachsen-Anhalt | 2009 Teilnahme am Poesiefestival in Sarajevo | seit 1993 Mitglied des Internationalen P.E.N.-Clubs, seit 2010 Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste | seit 1976 in Halle (Saale) ansässig, wo er seit 1986 als freiberuflicher Schriftsteller arbeitet    Publikationen (Auswahl): Bartsch, Wilhelm: Poesiealbum 208. Gedichte, Verlag Neues Leben Berlin, 1985 ders: Übungen im Joch. Gedichte, Aufbau-Verlag Berlin, 1986 ders: Erdmute Warzenau. Kinderbuch, Kinderbuchverlag Berlin 1989 ders: Gen Ginnungagap. Gedichte, Mitteldeutscher Verlag Halle, 1994 ders: Heldenlärm. Ein Buch um Dietrich von Bern. Erzählung, Dößel: Verlag Janos Stekovics, 1998 ders: Ganz am Rande. Gedichte, bei John Gerard, Rheinbach, 2000 ders: Tanz auf dem Fünfmarkschein. Gedichte, bei Eric van der Wal, Bergen/Holland, 2001 ders: Unter Null. Gedichte aus Amsterdam, Edition Augenweide, Halle – Bernburg, 2001 ders: Gnadenorte Eiszeitwerften. Gedichte, Lyrikedition 2000, München: BUCH&medi@, 2003 ders: Schwankende Gründe. Erzählungen, Weimar: Edition Muschelkalk im Wartburg Verlag, 2004 ders: Geisterbahn. Gedichte, Dößel: Verlag Janos Stekovics, 2005 ders: Andreas Splett: Des Mannes Feld, Film, Buch und Regie, 2006 ders: Spanschachtel mit 157 Haikus, Wettin: Verlag Janos Stekovics, 2007 ders: Strich und Faden. Gedichte (mit Zeichnungen von Gilfert), Mitteldeutscher Verlag Halle, 200 ders: Ein gewisses Z. Bildbandessay, Mitteldeutscher Verlag Halle, 2008 ders: Hallesche Störung. 7 Szenarien für das Festival Theater der Welt in Halle, 2008 ders: Wilhelm wartet. 16 Performances beim Festival Theater der Welt in Halle, 2008  ders: FERN VON ZEN & GPS. Gedichte, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2010 ders: Mitteldeutsche Gedichte. Gedichte, Mitteldeutscher Verlag Halle, 2010 ders: Deutscher Propeller.Theaterstück, Premiere in Essen, 2011 ders: Meckels Messerzüge, Roman, Osburg Verlag Berlin, 2011 ders: Die alte Marke Wanderer. Gedichte, dr. ziethen verlag Oschersleben, 2011 ders: Das bisschen Zeug zur Ewigkeit, Roman, Osburg Verlag Hamburg, 2013