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Wiederentdeckung im Schloss Zörbig – Lucie Göpfert holt Blüthgens Werk ins Heute!

Das Schloss Zörbig mit seinem Museum blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück und wurde seit 2020 bis vor Kurzem – so auch während der Zeit des Heimatstipendiums – umgebaut, saniert und zum KulturQuadrat Schloss Zörbig entwickelt.

Die Anfänge der dort befindlichen Sammlungen und des 1923 begründeten Museums beruhen auf dem Heimat-Verein Zörbig 1922 e. V., der unter Federführung der Lehrer und Heimatforscher Albin Strauß und Otto Schmidt schrittweise mit dem Aufbau einer heimatgeschichtlichen Ausstellung begann. 1928 bekam das Heimatmuseum Zörbig die staatliche Anerkennung, 1937 zog es in das ehemalige Bade- und Kurhaus um und erhielt 1951 den größten Teil des Zörbiger Schlosses, mit dem die Sammlungen einen historischen Rahmen gefunden hatten und an dem sie sich noch heute befinden. Sammlungsschwerpunkte – im 15.000 Objekte umfassenden Bestand – sind neben der Stadtgeschichte von 961 bis 1900, die Ur- und Frühgeschichte des Zörbiger Landes, vor allem die kurze Zeit als barocke Residenzstadt Herzog Augusts von Sachsen-Merseburg (-Zörbig), sowie die Entwicklung Zörbigs im „langen 19. Jahrhundert“ mit Blicken auf die Rübensaft- und Zuckerproduktion, die Orgelbauanstalt Rühlmann und besonders auf den Kinderbuchautor Victor Blüthgen (1844–1920), einem der berühmtesten Söhne der Stadt Zörbig, dessen Nachlass im Museum aufbewahrt wird.

In unserem filmischen Porträt (2021) stellt Stefan Auert-Watzik das Schloss Zörbig und die Sammlungen vor und spricht über Victor Blüthgens wichtige Beziehung zu Zörbig. Als kommissarischer Leiter des KulturQuadrats Schloss Zörbig von 2019 bis 2022 ermöglichte er Lucie Göpfert den Blick ins Archiv und holte mit ihr den Nachlass Blüthgens aus der Vergessenheit.

Der Nachlass des Kinderbuchautors Victor Blüthgen mit Schriftstücken, Fotografien und Zeichnungen war eine wahre Wiederentdeckung beim Projekt von Lucie Göpfert. Als Illustratorin und Kinderbuchautorin fühlte sie sich von der liebevollen Sprache Blüthgens angezogen. Die Themen, die er in seinen Werken aufgreift, sind zeitlos: Es geht u. a. um Eitelkeit sowie die Vergänglichkeit von Schönheit, Freundschaft und Hass. Allerdings ist die Sprache Blüthgens – die Texte sind bald 150 Jahre alt – mittlerweile etwas fremd. Um die Geschichten für ein heutiges junges Publikum lesbar und interessant zu machen, bearbeitete sie mit Hilfe vieler Kinder, die sie als Testleserinnen und -leser gewann, die Texte zeitgemäß um und illustrierte sie in ihrem unverwechselbaren Stil.

In unserem filmischen Porträt (2021) spricht Lucie Göpfert über ihre Faszination für Blüthgens Texte und ihre Arbeit mit diesen.

Die Abschlussausstellung BLÜTHGEN RELOADED von Lucie Göpfert, in der ihre Auseinandersetzung mit Blüthgens Werk präsentiert wird, ist zu sehen vom 27. November 2022 – 31. März 2023 im KulturQuadrat Schloss Zörbig (Museum Am Schloss 10 – 06780 Zörbig).

Die Filme zum #HEIMATSTIPENDIUM der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt entstanden im Rahmen der „Digitalen Agenda für das Land Sachsen-Anhalt“ mit einer Förderung durch das Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt.



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