B-SIDES
Leere Billboards wie
stumme Skelette, zugetaggte Transporter wie fahrende Kunstwerke, Baustellen wie
Installationen, Trucks wie Riesenspielzeuge, Classic Cars wie schillernde
Dinosaurier, Straßenzüge wie Bausteine aus Glas, Stahl und Beton. Jeff
Koons´sche Müllberge, Sperrmüll zu Donald Judd, Stahlträger zu Richard Sierra,
Straßengekritzel zu Keith Haring, Basquiat oder Sol LeWitt... die Stadt als Traumland verstehen. Im Kopf - Spuren einer Stadt. Alexander Schmidt beschreibt Orte an denen der Blick vorbeigeht, die sich in den Alltag
eingeschlichen haben und dabei wenig Beachtung bekommen. Sie sind zu klein zu
banal, runtergekommen oder einfach nur unspektakulär. Stimmungen der
Verlassenheit, der Ruhe und der Charme alter, unbewohnter und
ungenutzter Gebäuden reizt den Künstler: Graffiti, Stahl, Beton Kritzeleien, Glas
Unkraut. Wie die B–Seiten einer Band sind sie etwas Besonderes ohne vollkommene Aufmerksamkeit. Der Künstler verschafft ihnen einen anderen,
speziellen Rahmen und Blick, um sie sichtbar zu machen. Alexander Schmidt versucht dieses Besondere auf
lebendige Art und Weise in seinen Zeichnungen, Objekten und Malereien zu zeigen.
welcome ghosts
Alexander Thomas Schmidt
entwickelte im Laufe seiner Arbeit ein tiefes Interesse für unerklärliche,
unterbewusste und möglicherweise sogar „zweckfreie“ Welten mit mystisch
geisterhaften Stimmungen. Als Illustrator erschuf er während seines
Arbeitsstipendiums kleine surreale Welten aus Papier, die als Inszenierung im
installativen Sinne zur direkten räumlichen Erfahrung zu begreifen sind. Während
des Arbeitsprozesses veränderten sich die Papierobjekte zu einem Symbol eines
Zustandes oder eines Moments. Dabei spielen Rot- Grün- Blau- Farbmodulationen,
sowie die Wirkung des Lichts für den Ausdruck verschieden wahrnehmbarer
Stimmungen eine wesentliche Rolle. Inspiriert von optischen
Täuschungen und Irritationen von Sehgewohnheiten entstand durch eine intensive
Verdichtung von Punkten, Linien, Grauwerten, Grundfarben und beleuchteten
Plankonvexlinsen ein Spiel mit der Räumlichkeit, welche das eigene Auge
herausfordert.
"Im Laufe seiner künstlerischen Arbeit entwickelte der Künstler ein
tiefes Interesse für unerklärliche, unterbewusste Welten, mystisch geisterhafte
Stimmungen. Die ersten Stummfilme inspirierten ihn zu seinen Guckkästen,
in denen er die Aura der bewegten Bilder in statischen Objekten einfing.
Kleine, unwirkliche Welten irritieren den Betrachter. Um sich an diese
Installationen heranzutasten, befasste sich Schmidt zunächst in Objektrahmen
mit optischen Täuschungen und Irritationen von Sehgewohnheiten: Farben
flimmern, Figuren kippen. Die Wahrnehmung wird herausgefordert ebenso wie bei den
Guckkästen, in denen fein mit Räumlichkeit gespielt wird"
Ines Janet Engelmann, Kuratorin der Stiepndiatenausstellung "Follow the Lines!"
1982 in Halle
(Saale) geboren │ 2004 –
2011 Studium an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein im
Bereich Kommunikationsdesign mit Hauptschwerpunkt Illustration, Zeichnung und
Druckgrafik │ 2008 –
2009 Erasmus- Austauschsemester in Luzern/ Schweiz │ 2009- 2013 Ausstellungen u.a. in Berlin (Preview); Karlsruhe (Durlach); Luzern (Fumetto) │2011 - 2013 verschiedene Animationsfilme │ seit 2012 Projekte, Ausstellungen und Kampagnen mit der Gruppe ZYKLOP │lebt und arbeitet in Halle
(Saale)
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