Loading...

Klaus Seehafer

Autor

Arbeitsstipendium
Januar – März 2009

Magister Tinius – Verbrecher aus Büchergier. Biographische Collage

In seiner Text-Collage „Magister Tinius“ behandelt der literarische Biograph Klaus Seehafer das Leben des berüchtigten Bibliomanen (1764 – 1846) unter biographischen, historischen und psychologischen Aspekten. Das erste große „Zeitalter des Lesens“ wurde in mehreren europäischen Ländern von Büchersammlern mitgeprägt, die über ihrer Sucht alles Maß vergaßen. Kulturhistorisch gibt das Aufschluss über ein völlig neues geistiges Phänomen. Verständlich, dass ein solches Verhalten viele Menschen ängstigte und sie Intellektuelle wie den Pfarrer Johann Georg Tinius dämonisierten („Der Hammermörder“). Als er verhaftet wurde, besaß er rund 40.000 Bücher – die Mittel dafür hatte er angeblich durch Raub und Mord erworben. Auf Grund von Indizien kam er 22 Jahr hinter Gitter. Überführt wurde er nie. Gleichwohl war sich nahezu die gesamte Sekundärliteratur einig, dass Tinius ein Mörder gewesen sei. Seehafer rollt den Prozess noch einmal auf – und spricht den Geistlichen am Ende „aus Mangel an Beweisen“ frei. Der Roman ist im März 2013 unter dem Titel "Magister Tinius. Lebensbild eines Verbrechers aus Büchergier" im VAT Verlag André Thiele in Mainz erschienen.

Vita
1947 geboren in Alsfeld/Hessen | 1968 – 1971 Studium an der Fachhochschule für Bibliothekswesen in Stuttgart, danach Bibliothekar in Stuttgart und Diepholz, parallel dazu erste journalistische und schriftstellerische Arbeiten, Rundfunkfeatures | 1983 – 1996 fester Rezensent der FAZ für Kinder- und Jugendliteratur | 1987 und 1990 Auszeichnung „Buch des Monats der Akademie der Kinder- und Jugendliteratur“ | 1991 Auslandsreisestipendium des Auswärtigen Amtes | 1998 kommt „Mein Leben ein einzig Abenteuer“ auf die Niedersächsische Bestenliste | 2007 Arbeitsstipendium des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur | seit 1981 Herausgabe zahlreicher Anthologien | Gesamtauflage seiner Werke bis 2010: 380.000 Exemplare | gestorben 2016   Publikationen (Auswahl): Wer war das wohl? Das ist doch gleich…? Rätsel-Biografien, München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1990 Mein Leben ein einzig Abenteuer. Johann Wolfgang Goethe. Eine Biografie, Berlin: Aufbau Verlag, 1998 „Geprägte Form, die lebend sich entwickelt“: Johann Wolfgang von Goethe. Biografie (zeitgleich erschienen in deutsch, englisch, französisch, spanisch und italienisch), Bonn: InterNationes, 1999 Goethe für Eilige, Berlin: Aufbau Verlag, 2002 (in veränderter Ausgabe unter dem Titel „Goethe für die Schule“, 2008 im Arena-Taschenbuch-Verlag; 2009 in koreanischer Übersetzung) Dann sehn wir uns in Bitterfeld. Tagebuch eines Jahres, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2004 Erfundene Geheimnisse. Gedichte 1997 – 2005, Vechta: Geest-Verlag, 2005 Casanovas späte Liebe. Roman, München: bookspot verlag, 2009