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Lothar Trolle

Autor

Arbeitsstipendium
Februar – Juli 2018

Torsten S.

Lothar Trolle hat am Theaterstück "Torsten S.", eine Komödie nach den Erinnerungen von Torsten Schmitt ("Besessen und Gefangen", Projekte-Verlag Halle, 2008), gearbeitet, das einen Rückblick auf 40 Jahre jüngster deutscher Geschichte aus der Sicht eines Hochstaplers erzählt. Torsten Schmitt stammt aus einem kleinen Dorf bei Dessau und ist zurzeit in der JVA Hamburg Fulsbüttel wegen mehrerer Vergehen inhaftiert. Schmitt soll als Schreckgestalt und zugleich fröhlicher Wiedergänger des mitteldeutschen Eulenspiegels dargestellt werden: Ein Underdog und Hochstapler, Jugendgangster und Altkrimineller, der Visakarten, aber nicht seine Vita fälscht. Er soll als ein Exempel gelten für übersteigerten Egoismus, das im Subproletariat verbreitete Desinteresse an Politik und die Unfähigkeit von sozialem Handeln. Das Stück entstand in der Schreibwerkstatt des Künstlers in seinem Geburtshaus in Brücken bei Sangerhausen.
Vita
1944 in Brücken/Helme geboren │ 1966 – 1970 Studium der Philosophie bei Wolfgang Heise an der Humboldt-Universität │ 1983 – 1987 Herausgeber der Literaturzeitschrift „Mikado“ mit Uwe Kolbe und Bernd Wagner │ 1991 Hausautor am Schauspiel Frankfurt │ 1992 Inszenierung des Stücks „Hermes in der Stadt“ von Frank Castorf am Deutschen Theater Berlin │ 1994 – 1999 Hausautor am Berliner Ensemble │ 1978 und 1991 Kinderhörspielpreis von Terre des Hommes, 1998 Hörspielpreis der Akademie der Künste, 2007 der 26. Stadtschreiber zu Rheinsberg │ lebt und arbeitet als freischaffender Autor in Berlin und ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland