Loading...

Matthias Jügler

Autor

Arbeitsstipendium
Oktober 2023 – Januar 2024

Maifliegenzeit

Für seinen auf einer wahren Geschichte basierenden Familienroman über Kinderraub in der DDR „Maifliegenzeit“ beschäftigte sich Matthias Jügler während seines Stipendiums mit den Passagen, die vom Fischen handeln. Leitmotive sind dabei das Angeln und der trostspendende Aufenthalt am Wasser. Diese wurden als Ebene in seinen Roman integriert. Der feinsinnige Roman handelt von einem dunklen Kapitel ostdeutscher Geschichte. Nach der Geburt verlieren sie noch im Krankenhaus unweit von Leipzig ihr erstes Kind – und kurz darauf auch sich als Paar. Denn Katrin quälen Zweifel an der Darstellung der Ärzte, Zweifel, von denen Hans nichts wissen will. Als Katrin Jahre später stirbt, wird klar, dass sie mit ihren Befürchtungen womöglich Recht hatte. Bei seinen Recherchen, die ihn tief in die Geschichte der DDR führen, stößt Hans auf Ungereimtheiten und eine Mauer des Schweigens. Klären kann er all seine Fragen in Zusammenhang mit dem Tod des Säuglings nicht, doch der Gedanke daran, in einem entscheidenden Moment seines Lebens versagt, etwas versäumt, einen Fehler begangen zu haben, lässt ihn künftig nicht mehr los. Da klingelt eines Tages das Telefon und sein Sohn ist am Apparat. Aufgewachsen in einer Adoptivfamilie, unterscheidet sich seine Vorstellung von der Vergangenheit grundlegend von dem, was Hans ihm erzählt. Wird sich die Kluft, die das Leben in einem Unrechtsstaat und vierzig fehlende gemeinsame Jahre gerissen haben, wieder schließen lassen?
Arbeitsstipendium
Februar – April 2019 und
August 2020 – Januar 2021

Die Verlassenen

Der Autor arbeitete während seines Stipendiums an seinem zweiten Roman. Das Manuskript beruht auf einer wahren Geschichte: In den 80ziger Jahren kommt die schwangere Frau eines halleschen Schriftstellers bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Seine unveröffentlichten Manuskripte verschwinden. Nach der Wende erfährt der systemkritische Autor, dass diese Schicksalsschläge von einem informellen Informanten der Stasi inszeniert worden sind, der mittlerweile in Norwegen lebt. Er reist ihm hinterher – und kehrt nie zurück. Erzählt wird die Geschichte von seinem Sohn Johannes, der, wie sein Vater damals, nach Norwegen reist, um den IM ausfindig zu machen. Während dieser Reise zeichnet Johannes das Bild seiner Kindheit und Jugend in Halle nach, geprägt von Missverständnissen, Einsamkeit und der kräftezehrenden Suche nach Antworten – stellvertretend für eine ganze Generation. Am Ende hat Johannes die Wahl: Zerstöre ich das Leben eines Menschen, nur weil er mein Leben zerstört hat? Der Roman ist im März 2021 im Penguin Verlag erschienen.
Vita
1984 in Halle (Saale) geboren | Studium Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig | Stadtschreiber in Pfaffenhofen | Aufenthaltsstipendium am Literarischen Colloquium Berlin für seinen Debütroman „Raubfischen“ | 2016 Writer in Residence des Goethe-Institutes Taschkent/ Usbekistan | Herausgeber der Anthologie „Wie wir leben wollen. Texte für Solidarität und Freiheit“ | 2918 Nominierung für den Literaturpreis Wartholz für einen Auszug aus „Die Verlassenen“ | 2022 Klopstock-Preis des Landes Sachsen-Anhalt für das literarische Gesamtwerk und Stipendiat in Reykjavik | 2023 Stadtschreiber in Halle (Saale) | lebt als Lektor und Autor in Leipzig (Stand 05/2024)