Loading...

Silke Trekel

Schmuckkünstlerin

Internationales Arbeitsstipendium: New York April – Mai 2010

Go West! Das Artist-in-Residence-Programm für New York - Silke Trekel

Die Schmuckkünstlerin Silke Trekel ist ständig auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen und unkonventionellen Form- und Materialkombinationen. Ein Schwerpunkt ihres Schaffens vor dem New York-Aufenthalt war unter anderem die Verwendung von Industrieemaille auf dünnem Eisenblech, das sie mit feinen Ornamenten überzogen und so Schmuckstücke von großer Klarheit und Ordnung geschaffen hat. Für ihre Fotoarbeit »Pick and choose« hat Silke Trekel die anderen anwesenden Stipendiaten des ISCP gebeten, sich eines ihrer Schmuckstücke auszusuchen und anzulegen. Hierbei zeigen sich gänzlich neue Bezugspunkte: der Schmuck und seine Träger und Trägerinnen verstärken einander. Im Spiel mit den Volumina geben die Schmuckstücke ihre scheinbare Strenge auf und lassen vielmehr ihre tatsächliche Leichtigkeit hervortreten. In New York hat sich Silke Trekel zudem auf eine Neuentdeckung eingelassen: Für eine Halsschmuck-Serie kombiniert sie Gummiringe mit Silberelementen und findet in diesem alltäglichen Material wiederum zu einer spannungsvollen Kombination von Leichtigkeit und Substanz.
Arbeitsstipendium März – August 2007

Gleichmaß und Irritation die Kraft der gebundenen Gegensätze

Experimentierfreudig ist Silke Trekel beständig auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen und unkonventionellen Form- und Materialkombinationen. Die Ansätze sind vielfältiger Art, die Umsetzungen grenzüberschreitend, reichen vom Schmuckstück bis hin zu großformatigen Objekten. Während des Stipendiums arbeitete sie mit Industrieporzellan in der Porzellanfabrik Hermsdorf, wo vor allem keramische Wärmetauscher produziert werden. Das Charakteristische an diesen technologisch vorgegebenen Formen ist die Wabenstruktur, deren gleichmäßiges Raster die Künstlerin einerseits faszinierte, zugleich aber auch gestalterisch begrenzte. Sie betrachtete es als Herausforderung, diese dominante industrielle Form zu verfremden und etwas Neues entstehen zu lassen. Kleine dreidimensionale Modelle aus kreisförmigen Scheiben in Zinkblech,die sie auch als Broschen in Silber und Neusilber umsetzte, baute sie als großformatige Objekte in Porzellan nach. Dabei machte sie neue Erfahrungen mit dem ihr fremden Werkstoff: Die Arbeit ist spontaner, skizzenhafter, großzügiger, aber auch mehr von Zufälligkeiten geprägt als bei den sonst von ihr genutzten Materialien. Das quadratische Muster des Wabenporzellans brach sie durch Veränderungen des Materials im noch feuchten Zustand auf oder durch die Bearbeitung der Rasteroberflächen mit dem Kugelfräser. Das Gleichmaß des Ursprungsmaterials wird so durch Kontraste aufgehoben: Aus der glatten Oberfläche wird ein bewegtes Ornament, aus der Fläche werden – durch das Zusammenbauen der Kreisformen – räumliche Gebilde.
Vita
1969 in Rostock geboren | 1987–1989 Ausbildung zur Edelmetall-Facharbeiterin in Ribnitz-Damgarten | 1991–1998 Studium und Aufbaustudium an der Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle, Fachgebiet Schmuck bei Prof. Dorothea Prühl | 1994–1995 Studium am Lasalle College of the Arts in Singapur | seit 1994 regelmäßige Ausstellungsbeteiligungen | 2004 Gastdozentin, Masterclass, Jewellery Department, Royal College of Art, London | 2007 Artist in Residence der Jakob Bengel-Stiftung, Idar-Oberstein | 2010 Artist in residence ISCP, New York | 2002, 2004, 2007 2009 Einzelausstellungen in der Galerie Marzee, Nijmegen/Niederlande, 2006 in der Galerie HNOSS, Göteborg/Schweden | lebt als freischaffende Schmuckkünstlerin in Trebitz/Salzatal bei Halle (Saale)   Publikationen (Auswahl): Watkins, David: Design Sourcebook: Jewellery, London 1999 The Sixth Annual International Exposition of Sculpture Objects & Functional Art – SOFA, New York 2003 The Marzee Collection. Edition 1, Collection Feldversuch – Dorothea Prühl class, hrsg. von Marie-Jose' van den Hout, Nijmegen 2004 Sieraden, de keuze van Roermond – Jewellery, Roermond’s Choice, Galerie Marzee (ed.), Nijmegen 2004 Hnoss depended. 1997–2007, Gallery Hnoss, Röhss Museum, Gothenburg 2007 Lim, Andy: The Compendium Finale Of Contemporary Jewelers 2008, Köln 2009 500 Plastic Jewelry Designs – A Groundbreaking Survey of a Modern Material, New York 2009 Silke Trekel. Jewelry and Objects, 2010