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Susanne Henny Kolp

Malerin und Textilkünstlerin

Arbeitsstipendium Oktober 2021 – März 2022

Fahnen bilden

Im Förderzeitraum sind drei künstlerische Fahnen entstanden, die sich inhaltlich mit Deutschland und Europa auseinandersetzen, wobei es sich dabei um gesellschaftlich, ökologische Themenschwerpunkte handelt, die eine bildnerisch und textlich poetische Form erhalten. Während der Arbeit an allen drei Fahnen wurde der Künstlerin klar, dass es ihr kaum möglich ist eine scharfe Trennung zwischen der Komposition einer Fahne mit dem Themenschwerpunkt „Deutschland“ und „Europa“ herbeizuführen, da es starke Gemeinsamkeiten im politischen Agieren gibt. Bei der inhaltlichen Setzung für die Fahnen kristallisierten sich folgende Themen raus: Abgrenzung gegenüber anderen nicht europäischen Ländern und Flüchtlingen insbesondere durch geologische Grenzen wie Meere, die tiefe Problematik des rechten kolonialen Gedankenguts und ein obsoletes damit verbundenes Überlegenheitsgefühl, Kapitalismus und Zucker, die Heimatlosigkeit und nicht gelingende Integration Immigrierter, das Aussterben von heimischen Tierarten sowie fehlende Identifikation der Einzelnen mit dem Konstrukt Heimat in der Globalisierung. In den Arbeiten wird der Versuch sichtbar, einen Umgang mit der Schwere durch leichte Farbe und Kitsch zu finden. Was diese Arbeiten von dem vorherigen malerischen Werk der Künstlerin unterscheidet, ist die Auseinandersetzung mit dem Land als nationales Gebilde bzw. politischen Konstrukt und die konkretere Ausdrucksform im gestickten Wort.
Vita
1987 in Rostock geboren | 2009 – 2011 Studium der Gräzistik und Philosophie an der Universität Rostock | 2018 Diplom Malerei / Textile Künste an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle | 2019 Abschluss Meisterschülerstudium bei Prof. Ulrich Reimkasten ebenda | seit 2020 selbständige Künstler | lebt und arbeitet in Halle (Saale)