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Susanne Hopmann

Medienkünstlerin

Arbeitsstipendium Juni – November 2020

Die Hölle das sind die Anderen (AT)

Während des Stipendiums sollte das Konzept für eine performative Multimediainstallation zum Thema Xenophobie ausgearbeitet werden. Dieses beinhaltete das Drehbuch und die Umsetzung von Modellen und Skulpturen. In einem mit Schlamm gefüllten Raum sollte ein vertracktes Spiel der humoristischen Tabubrüche entstehen. Nach dem Motto Satres "Die Hölle, das sind die Anderen" wird der Fremde zu einer Projektionsfläche eigener Ängste, wobei der Gegenspieler der Betrachter selbst ist. Der Schlammraum sollte aus Ton und Lehm bestehen. Innerhalb von zwei Wochen intensiven performativen Proben sollten aus Handlungen Formen und Landschaften entstehen. Diese Handlungen sollten filmisch festgehalten und später in die Schlammlandschaft integriert werden, in der der Betrachter während der Ausstellung spazieren gehen kann. Während des Stipendiums hat sich Susanne Hopmann in der Auseinandersetzung mit dem Thema vom Begriff Xenophobie distanziert, da dieser nach Georgios Tsiakalos eine Behauptung von Natürlichkeit in der Angst vor dem Fremden in sich trägt. Entwickelt wurde die Installation „Die Hölle das sind die Anderen (AT)“ von der es zwei Versionen gibt. Eine für den Innenraum und eine für den Außenraum. Entstanden sind dystopische Skulpturen und Landschaften. Im Fokus der gerichtete vorurteilsbehafteten Blick, der die Begegnung unmöglich macht. Diese Dystopie eröffnet sich in der ersten Phase der Umsetzung der Skulpturen „Die Häuser“. In der Performance „Different Kinds of Sirens“ widersetzt sich die Performerin Anaya Hubach der liebevollen Wärme des kindlichen Spiels, dem furchtlosen Bei-sich-sein und der Wucht ihrer Stimme. Bei der Multimediainstallation „Haut“ (Lukas Pfalzer & Susanne Hopmann) löst sich die Problematik auf und der unspektakuläre Blick, die einfache Begegnung und das Gespräch stehen im Vordergrund. Während des Prozesses wuchs das Bedürfnis Möglichkeitsräume zu erschaffen. Deswegen arbeitet die Künstlerin mit Lukas Pfalzer an einem Begegnungsort. In der „Gartenkolonie“ möchten sie zukünftig postkoloniale Stadtgeschichte aufarbeitet.

Arbeitsstipendium
Oktober 2014März 2015


Medienübergreifende künstlerische Arbeiten

Narziss, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebt und schließlich daran zugrunde geht, stand geistig Pate für das interdisziplinäre Kunstprojekt von Susanne Hofmann und Georg Lisek. Unter dem Titel „Narziss Narziss“ entsteht ein medienübergreifendes Gesamtkunstwerk, das sich aus Skulpturen, Installationen, Modellen von Filmsets, Filmfragmenten und verschiedenen Performances zusammensetzt. Im Fokus der einzelnen Bausteine steht die Auseinandersetzung mit der Frage nach Realität und Simulation und der Unterscheidbarkeit von Zeichen und Wirklichkeit. Die einzelnen Arbeiten leben dabei von der Umkehrung der Vorzeichen und dem bewussten Spiel mit dem Erwarteten und dessen Nichterfüllung: Aus der Wirklichkeit wird eine Simulation und umgekehrt. Während des Stipendiums haben Hopmann und Lisek drei Arbeiten realisiert: „Alice“, „Ekstase Ekstase Ekstase“ und „!shine bright!“ sind dabei jeweils als eigenständige künstlerische Werke zu betrachten und zugleich als Studien zu dem Großprojekt „Narziss Narziss“ zu verstehen.
„Alice“, eine dreiteilige Installation aus venezianischem Glas, greift das Thema des narzisstischen Spiegels am konkretesten auf. In den unterschiedlich großen Glasvitrinen, die von einem dunklen Raum umgeben sind, spiegeln sich die ausgestellten, künstlichen Objekte hundertfach, während der Betrachter sein Spiegelbild vergeblich sucht. In der Aktion „Ekstase Ekstase Ekstase“, die im wesentlichen aus drei Elementen besteht – einer Videoprojektion, einem Kammerchor und einer Hundedompteurin mit Pudeln –, agieren die Akteure parallel, aber unabhängig voneinander und zelebrieren damit eine Form von narzisstischer Ignoranz. Die Installation „!shine bright!“ setzt sich kritisch mit der Künstlichkeit bei offiziellen Empfängen und Cocktailparties auseinander. „Ekstase Ekstase Ekstase“ wurde im November 2014 bei der Filmnacht der Kunststiftung „wage-mutig“ aufgeführt. Susanne Hofmann und Georg Lisek betreiben ein Atelier in der ehemaligen Baumwollspinnerei in Leipzig.

 

Vita
1984 in Köln geboren | 2003 - 2006 Lehre als Keramikerin | 2003 - 2013 Studium an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle im Fachbereich Keramik - Diplomabschluss | 2009 Auslandssemester an der Universität Athens Ohio, USA im Fachbereich Kunst, Keramik | 2011 Auslandsstipendium in Istanbul | seit 2015 Arbeitsatelier Spinnerei Leipzig | 2015 - 2019 Meisterstudium bei Prof. M. Brandmeier an der Hochschule für Bildende Künste Dresden | lebt in Halle (Saale)