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Mittwoch,
27. September 2017

bis Mittwoch,
27. September 2017
Buchpremiere
Literaturhaus, Berlin

Die grüne Grenze

Ein junges Künstlerpaar zieht von Berlin aufs Land. Ein Kind ist unterwegs – ungeplant. Die Ehe – unbedacht. Es ist 1973, das Dorf heißt Sorge und liegt in der Sperrzone der DDR im Harz. Editha ist Bildhauerin mit staatlichen Aufträgen, Thomas ist Schriftsteller und will nun den Roman über die Grenze schreiben. Hat nicht schon Honecker verkündet, in der Literatur gebe es keine Tabus mehr? Ein historischer Roman bietet sich an, denn der Harz ist schon immer Grenze gewesen, verstrickt zwischen religiösen und politischen Machtsphären, Germanen und Slawen, Mensch und Natur. Thomas kämpft noch mit dem Material, doch 1976 schon ist das »Tauwetter« vorbei. Die kleine Tochter Eli lernt sprechen in einer Welt, in der das Sagen und das Nicht-Sagen-Dürfen, das Wissen und das Wahrnehmen eine hohe Kunst sind. Thomas’ Spiele in imaginären Welten mit dem phantasiebegabten Kind sind höchst gefährlich. Als Thomas und Editha kurz vor der »Wende« von einer verdrängten Vergangenheit heimgesucht werden, flüchtet Eli in den Wald – und über mehr als eine Grenze.

Isabel Fargo Cole nähert sich der DDR-Realität von außen und taucht von dort in die schillernden Tiefen der Legenden und der Geschichte. »Die grüne Grenze« ist ein sehr reales Märchen vom Leben an der Grenze und von ihrer Überwindung.

»Nachricht von sehr lebendigen Menschen der verschollenen DDR an ihrer äußersten Grenze, am Fuße des Brocken: Isabel Fargo Coles Roman hat mich fasziniert. Eine unbekannte Welt, unter der Lava des üblichen Geredes, die Cole Schicht für Schicht freilegt wie eine Archäologin in Pompeji.«  Alexander Kluge


Isabel Fargo Cole:
Die grüne Grenze
erschienen bei Edition Nautilus
Buchpremiere am 27. September, 20 Uhr im Literaturhaus Berlin, moderiert von Antje Rávic Strubel. Schon am 16. September wird das Buch im Debütantensalon des Klaus-Michael-Kühne-Preises beim Harbourfront Festival in Hamburg vorgestellt.

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