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Freitag,
16. Februar 2024

19:00 Uhr
Lesung & Gespräch | Kunststiftung Sachsen-Anhalt

„Häuser kann man abtragen und neu bauen, Erinnerungen nicht.“

„Raumfahrer“ von Lukas Rietzschel – Autorenlesung und Gespräch im Rahmen der Diskursreihe OST der Kunststiftung Sachsen-Anhalt

Der Schriftsteller Lukas Rietzschel stellt seinen Spiegel-Bestseller-Roman „Raumfahrer“ (dtv Verlag) vor, in dem er behutsam und voller Empathie ein eindrückliches Bild von Menschen in Ostdeutschland zeichnet, die durch große gesellschaftliche und politische Veränderungen geprägt sind – und von Verletzungen, die sich durch Generationen hindurchziehen und scheinbar nie verheilen. Im Roman wohnt der Protagonist Jan in der Einfamilienhaussiedlung am Stadtrand, wo das Krankenhaus schließt und dort, wo Schule und Sportplatz waren, jetzt ein Supermarkt steht. Zu den Ruinen der DDR gesellt sich der Leerstand der Gegenwart. Eines Tages wird Jan mit der Frage nach seiner Mutter konfrontiert: Welche Beziehungen hatte diese zu DDR-Zeiten? Und was hat das mit einem verschwundenen Gemälde von Georg Baselitz zu tun? Die Familien von Jan und Baselitz haben scheinbar nichts miteinander gemein und sind doch verknüpft. Überall Menschen, die nirgends so recht dazugehören, die das Alte verloren haben und zum Neuen keinen Zugang finden, die in einem luftleeren Raum zwischen Gegenwart und Vergangenheit schweben, Raumfahrer sind. Und scheinbar gehört Jan dazu.

Im Anschluss an die Lesung wird Lukas Rietzschel, 1994 in Räckelwitz in Ostsachsen geboren und bereits mit renommierten Preisen (Gellert-Preis 2019, Sächsischer Literaturpreis 2022, Literaturpreis Text & Sprache 2023) ausgezeichnet, mit Journalist Kevin Hanschke über die Literatur, den Osten, das Leben zwischen den Welten und die Suche nach Identität sprechen.

 

„Raumfahrer“ von Lukas Rietzschel
– Autorenlesung und Gespräch
im Rahmen der Diskursreihe OST
 
16. Februar 2024
um 19 Uhr (Einlass ab 18 Uhr, die Plätze werden nach Reihenfolge des Erscheinens vergeben)
Eintritt: 5,- € (kein Vorverkauf, nur Abendkasse gegen Barzahlung)

Kunststiftung Sachsen-Anhalt
Neuwerk 11
06108 Halle (Saale)

 

Die Veranstaltung bildet den ersten Teil der neuen Diskursreihe OST der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, die sich mit der aktuellen ostdeutschen Kunst und Literatur und den darin stattfindenden politischen und soziologischen Debatten auseinandersetzt. Die Wiedervereinigung war ein radikaler Bruch für Millionen Menschen, auch für Schriftsteller und Künstler. Bis heute sind die Wandlungsprozesse und einschneidenden Veränderungen der Wendezeit in vielen Bereich des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens noch offen sichtbar. Das zeigt nicht nur die Vielzahl an Veröffentlichungen, die sich mit der ostdeutschen Identität auseinandersetzen, sondern auch die Debatten zur sozialen und politischen Entwicklung in Ostdeutschland, die immer wieder aufkommen und ihren Widerhall in der Kunst und Literatur finden. Im Mittelpunkt der Diskursreihe stehen Künstler, Autoren und Wissenschaftler, die sich dem Thema auf unterschiedliche Weise annähern.

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