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Renée Reichenbach

Keramikkünstlerin

Arbeitsstipendium
Juli – Dezember 2019

Erarbeitung von Raumkonzepten mit keramischen Installationen

Die Keramikkünstlerin hat während ihres Stipendiums Raumkonzepte anlässlich einer Ausstellung mit keramischen Installationen im September 2020 im Kloster Chorin in Brandenburg erarbeitet. Thematisch greift die Künstlerin auf Ideen aus den vergangenen Jahren zurück, an denen sie konzeptionell weiterarbeite. Dazu zählen Signa, Säulen, Elfenbeinarbeiten und Fliesenbilder. Jeder dieser Themenschwerpunkte wird in einem geeigneten Raum seine bildnerische Umsetzung finden. Dabei werden die Räume nicht auf klassische Weise mit Keramikobjekten auf Sockeln gefüllt werden, sondern die unmittelbare Wirkung von mit dem Raum korrespondierenden plastischen Körpern für ihre Arbeit genutzt. In der Aufeinanderfolge bestimmen sowohl die Verschiedenheit der einzelnen Objekte als auch die Vielfalt an Formen und Oberflächen die Wirkung und das Gesamtbild der Ausstellung. Die Ausstellung besteht aus einer Kombination von vorhandenen Werkgruppen und Einzelarbeiten sowie neu geschaffenen Werken, die für eine strenge Installation mit 18 Gefäßobjekten, die in regelmäßiger Anordnung den Raum bestimmen sollen, angefertigt wurden. Die einzelnen Gefäßskulpturen weisen, indem sie alle aus demselben Grundkörper erwachsen, eine enge formale Verwandtschaft auf. Für den immer wieder als Ausgangspunkt genutzten Grundkörper hat sich die Künstlerin nach eigenen Entwürfen eine Gipsform herstellen lassen. Zeitgleich begann sie mit Überlegungen zur Farbigkeit der Objekte und fertigte dazu eine Reihe von kleinen, Beispiel gebenden Keramikfliesen an. Ihre Intention war es, den vordergründig als Gefäße wahrzunehmenden Gegenständen im Raum eine Anmutung von plastischen Objekten jenseits einer Zweckgebundenheit zu verleihen. Die Gefäßidee diente lediglich als Ausgangspunkt und Inspiration. Hans Peter Jacobson bezeichnete einmal ähnliche Formen als „bergende Hohlräume“. In diese Richtung wollte die Künstlerin auch bauen: In Form der Objekte Miniaturräume schaffen, die Assoziationen zu „großen“ Räumen oder Situationen zulassen. In ihrer Gesamtheit und strengen räumlichen Anordnung sollen sie dem befüllten Ausstellungsraum eine spannungsvolle und zugleich vielschichtige Aura verleihen. Die Variationsmöglichkeiten von Stück zu Stück bestehen einmal in der unterschiedlichen Farbigkeit und Ornamentik der einzelnen Teile und zum anderen im plastischen Aufbau auf die gleichermaßen immer wieder gegebene Grundform.
Vita
1956 in Jena geboren | 1974 – 1975 Praktikum im VEB Töpferhof Römhild | 1975 – 1982 Studium und Aspirantur an der Hochschule für Industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein Halle im Fachbereich Keramik bei Gertraud Möhwald und Martin Wetzel | seit 1982 freiberuflich in Halle (Saale) tätig| 1990 Arbeitsstipendium des Kulturfonds der DDR | 1992 Arbeitsstipendium des Landes Sachsen-Anhalt | seit 1990 Symposien in Deutschland, der Tschechischen Republik und Mazedonien | 1997 Gastprofessur an der FH Koblenz, Institut für Künstlerische Keramik Höhr-Grenzhausen und Bitterfelder Kunstpreis| seit 1998 Workshops u.a.: Fachschule für Keramik, Höhr Grenzhausen; Staatliche Fachschule für Keramikgestaltung, Landshut| 1999 Aufnahme in die Académie de la Céramique, Genf | 2001, 2006 Organisation und Leitung des 2. und 4. Internationalen Keramiksymposiums im Künstlerhaus 188 in Halle | 2003 Stipendium der Peter Siemssen Stiftung zur Förderung der keramischen Kunst | 2006 Aufnahme in die Gruppe 83 | 2008 Artist in Residence, Seto International Ceramic&Glass Art Exchange Program, Japan und Arbeitsstipendium des Landes Sachsen-Anhalt | 2009 Demonstration beim Forum public, Les Printemps des Potiers in Bandol, Frankreich | 2010 Hallescher Kunstpreis| seit 2011 Dozentin für plastisches Gestalten im Kompentenzzentrum „Gestalter im Handwerk“ | 2011/12 Lehrauftrag an der Hochschule für Kunst und Design, Halle im Bereich Plastik/Keramik | lebt und arbeitet in Halle (Saale)