Heimat – wenn Erde prägt
Georg Mann hat in seinem Projekt „Heimat – wenn Erde prägt“ ein innovatives Münzprägeverfahren weiterentwickelt. Dabei werden statt der herkömmlichen Eisenprägewerkzeuge solche aus Keramik – Erde im weitesten Sinne – verwendet. Diese Art der Produktion symbolisiert die tiefe Verbundenheit seiner Kunst mit nachhaltigen und erdverbundenen Inhalten und Verfahren. Thematisch befasste Georg Mann sich mit Thomas Müntzer und Jakob Fugger. Beide verstarben 1525 und prägten ihre Zeit. Müntzer kämpfte für Sozial- und Menschenrechte in Europa, Fugger wiederum widmete sich der Reform des Finanzsystems. Die Augsburger Kaufmannsfamilie stellte einen Großteil der finanziellen Mittel zur endgültigen Niederschlagung der Bauernaufstände bereit. Beide Personen waren somit Schlüsselfiguren bedeutender Reformvorgänge. Die Münzen aus 999 Feingold entstehen in freier Prägung, sind weltweit limitiert auf 500 Stück und werden je nach Nachfrage während der nächsten 25 Jahre hergestellt.
Experimentelle Prägungen in innovativen Materialien erweiterten außerdem die Bandbreite des „Münzermöglichen“. Es entstanden solche auf Birkenporling, Salzteig, Blütenstaub, Fusionsprägungen mit einer Kette sowie ein NFT. Diese Objekte sind Brücken zwischen Welten, verbinden Natur und Kultur, Heimat und Zukunft, das Greifbare und das Unsichtbare.
Außerdem entstanden die Porträts von Fugger und Müntzer als Bildhauerarbeiten in Untersberger Marmor.
Die Quelle oder die Erfindung der Aquagraphie
In dem Projekt "Die Quelle oder die Erfindung der Aquagraphie" stellt der Reisebildhauer die Technik der Aquagraphie vor, die seine letzten Werke geprägt hat. Im Rahmen des Arbeitsstipendiums hat er dieses Projekt weitergeführt und sich weiter mit dem Wirkprinzip des Wassers formal auseinandergesetzt. Während sein bisheriges Schaffen sich auf den Wirbel als grundlegendes Werkzeug fokussierte, hat er nun auch vermehrt einen anderen Aspekt, das Fließen, einbezogen. Neben Gussexperimenten entstanden Video- und Projektionsarbeiten für eine Installation.
1976 in Oelsnitz (Vogtland) geboren | 1996 – 1999 Ausbildung zum Steinmetz und Steinbildhauer | 2002 – 2009 Studium an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein - Fachrichtung Bildhauerei bei Prof. Bernd Göbel, Abschluss: Diplom | 2009 – 2011 Aufbaustudium/ Meisterschüler bei Prof. B Raetsch ebd.| Gewinn zahlreicher Wettbewerbe, u. a. 2007 deutscher Medailleurpreis/Nachwuchs und 2012 Münzwettbewerb des Bundeministeriums für offene Vermögensfragen | zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland | lebt und arbeitet in Halle (Saale) (Stand: Juni 2025)
Links
Website des Künstlers