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„Als Künstler ist man Kämpfer“ Interview mit Marc Fromm

Marc Fromm, Bildhauer, Wahl-Hallenser, Landeskunstpreisträger

 

Kunststiftung: Herr Fromm, woran haben Sie heute früh als erstes gedacht?

Marc Fromm: Schnell in die Werkstatt gehen, weiterarbeiten. Man ist ein Getriebener als Künstler, es muss immer weitergehen.

 

Woran arbeiten Sie gerade?

An einer größeren Holzskulptur.

 

Was macht die allgegenwärtige Krise mit Ihnen?

Sie bringt den Arbeitsfluss ins Stocken, weil geplante Ausstellungen nicht stattfinden. Also das, worauf man hingearbeitet hat. Aber ich bin immer noch in positiver Stimmung. Wenn man die Nachrichten verfolgt, weiß man, dass es andere Menschen noch viel härter trifft. Schließlich kann man mir meine Arbeit nicht wegnehmen. Und eine gewisse Robustheit wird einem Künstler sowieso abverlangt.

 

Was bedeutet Ihnen Heimat in dieser besonderen Situation?

Familie vor allem. Die Frage, wie geht man miteinander um. Wie bewältigt man gemeinschaftlich die Situation? Wie nimmt man Verantwortung wahr?

 

Wagen Sie einen Blick in die Zukunft: Was wird sich für Sie ändern?

Ich denke, nichts. Manche Sachen klappen, manche nicht, das ist immer so. Als Künstler ist man Kämpfer. Die Unsicherheit liegt in der Natur des Berufes, das lernt man schon im Studium. Man muss an seine Arbeit glauben, sonst klappt es nicht.

 

Abgesagte Messen und Ausstellungen machen auch Marc Fromm zu schaffen. Und selbst mit Aussagen zu den Veranstaltungen im Herbst halten sich die Macher noch bedeckt. Aber selbst wenn sie stattfänden, sagt Marc Fromm, kämen sicher kaum Besucher: „Kunst ist nicht lebensnotwendig, die Leute haben erstmal andere Sorgen.“ Geduld müsse man jetzt haben, aber irgendwann, denkt er, wollen die Menschen auch wieder ein neues Bild an der Wand haben!

Vita

1971 in Langen/Hessen geboren │ 1999 – 2006 Studium an der Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle │ 2003 Erasmusstipendium: Ecoles des beaux arts Bordeaux, Frankreich │ 2004 1.Preis IOC Kunstwettbewerb Nationaler Vorentscheid „Kunst und Sport“ │ 2008 Arbeitsstipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt │ zahlreiche Ausstellungen der Arbeiten u.a. 2000 in der University of Arts Philadelphia,USA, der Rock and Hamper Gallery, New York, USA, der Fakuldade de belas artes da universidade de Lisboa, Portugal sowie dem Skulpturenpark Dietzenbach │ 2006 im Museum der Bildenden Künste, Leipzig │ 2008 in der Galerie im Volkspark, Halle/Saale, der Zern Galerie Berlin sowie 2009 in der Villa Oppenheim, Berlin, in der Hamish Morrison Galerie, Basel, Schweiz, sowie bei der Preview in Berlin │ 2015 Kunstpreisträger des Landes Sachsen-Anhalt und 1. Platz beim Kunst-am-Bau-Wettbewerb zum Finanzamt Halle (Saale) │ lebt als freischaffender Künstler in Halle (Saale)

Marc Fromm: Auszug aus "Krippe von Halle-Neustadt"

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