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Artist in Lab: \“Artefakte\“

Die Stipendiatin des Artist in Lab-Projekts Maria Volokhova stellt erste Arbeitsergebnisse vor

Datum: Donnerstag, 7. September 2006
Uhrzeit: 17.00 Uhr
Ort: Zentrum für Neurowissenschaftliche Innovation und Technologie ZENIT GmbH, 
1. Etage, Leipziger Chaussee 44, 39120 Magdeburg
Anfahrt: Die ZENIT GmbH befindet sich auf dem Gelände des Universitätsklinikum. Die Einfahrt zum Klinikum erfolgt über den Fermersleber Weg. Fahren Sie nach der Einfahrt geradeaus, das ZENIT-Gebäude (Gebäude Nr. 65) ist bereits zu sehen. Bei der Einfahrt bitte Parkticket ziehen.

Artist in Lab – dieses Projekt initiierte die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt im Januar dieses Jahres. Die Plastikerin und Graphikerin Maria Volokhova wurde für das Arbeitsstipendium in der Magdeburger Klinik für Neurologie II an der Otto von Guericke-Universität sowie das dortige Leibniz-Institut ausgewählt. Nun wird sie als erste Arbeitergebnisse einen Zyklus von sechs Radierungen vorstellen. Eine umfassende Ausstellung wird voraussichtlich im September 2007 folgen.
Während ihres dreimonatigen Aufenthaltes in den Laboren der Magdeburger Universität begleitete die Künstlerin die Wissenschaftler bei ihrer täglichen Arbeit. Sie nahm an Sprechstunden teil, ließ sich Ziele und Aufgaben ihrer Forschungen erklären und diente selbst als Studienobjekt in verschiedenen Tests. Auch wenn sie auf ihre Frage, wie Wahrnehmung letztendlich genau funktioniert und warum die Menschen beim Anblick bestimmter Objekte mit Abwehr reagieren, nicht genau beantwortet werden konnte, war sie dennoch beeindruckt, was sie über Wahrnehmung erfuhr und will diese Erkenntnisse künftig in ihre Arbeiten einfließen lassen. 
Fasziniert war Volokhova durch Abbilder des menschlichen – auch des eigenen – Inneren, wie sie u. a. im Magnetresonanztomographen entstehen. Diese übersetzte Volokhova in Formen, gesponnen aus feinen Strichen, die auf silbernen Gründen erscheinen. In einem ersten Prozess werden diese separat gedruckt, in einem zweiten gemeinsam mit den geätzten Linien der Radierungen. Die Linien verlieren dadurch – im Gegensatz zu Drucken auf weißem Papier – ihre Tiefe und Deutlichkeit. Dadurch wirken die Graphiken nicht wie kühle Darstellungen wissenschaftlich gesicherter Innenansichten, sondern wie fremde, obskure Welten, obgleich sie ein jeder in sich trägt. Nervenfasern, Schnitte durch den Kopf, wie sie die bildgebenden Verfahren der Neurobiologen darstellen, Hände, Körper tauchen auf, werden miteinander teils chaotisch vernetzt. Einzelne Erkenntnisse assoziieren die deutlich und klar erkennbaren Teile. Doch erschließt sich deren gemeinsame Funktionsweise dem Betrachter ebenso wenig wie bislang dem Wissenschaftler das Universum Mensch.



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