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Das Kulturhistorische Museum Magdeburg

Als das Kaiser Friedrich–Museum Magdeburg 1906 seine Tore öffnete, war es das erste größere kommunale Museum in der damaligen preußischen Provinz Sachsen. Als Architekt hatte die Stadt den renommierten Österreichischen Architekten Friedrich Ohmann (1858-1927) gewonnen, der bereits mit einem Museumsneubau in Böhmen große Beachtung gefunden hatte. Den Gründungsdirektor Theodor Volbehr (1862-1931) hatte man aus dem führenden kulturhistorischen Museum der Zeit, dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, nach Magdeburg geholt. Er konnte sein Museumskonzept mit Sammlungen umsetzen, die bereits von dem Magdeburger Kunst- und Kunstgewerbeverein begonnen worden waren und für die der Berliner Generaldirektor Wilhelm von Bode höchstselbst auf einer Reise nach Italien und Frankreich Zukäufe im Auftrag von Oberbürgermeister Bötticher (1826-1895) getätigt hatte.

Die Ansprüche, die an Theodor Volbehr gestellt wurden und die er an sich selbst hatte, waren hoch. Die Magdeburger sollten Gelegenheit erhalten, sich in ihrem Museum Einblicke in die Kunst- und Kulturgeschichte Europas zu verschaffen und Verständnis für die Kunst der Gegenwart zu entwickeln. Um einen zentralen Saal, in der die Magdeburger Stadtgeschichte thematisiert wurde, sollte in Epochenräumen die Kulturgeschichte des Wohnens vom Mittelalter bis zur damaligen Jetztzeit gezeigt werden. Eine Gemälde- und eine Skulpturengalerie führten die Geschichte der Kunst von der Antike bis in die Moderne vor Augen.

 

Heute, in der Zeit des Reisens, hat sich die Aufgabe des Museums gewandelt. Nicht die Welt, oder zumindest Europa, soll in Magdeburg erfahrbar gemacht werden, sondern gezeigt wird vor allem die Geschichte Magdeburgs in ihren europäischen und internationalen Bezügen. Gemeinsam mit dem Museum für Naturkunde bildet das Kulturhistorische Museum heute ein Zweispartenhaus in dem historischen Museumsbau.

 

Doch die historischen Kunstsammlungen haben nach wie vor eine große Bedeutung für das Museum, auch wenn der Zweite Weltkrieg schmerzliche Wunden vor allem in die Gemäldesammlung gerissen hat. Für die Mitarbeiter des Museums war es daher eine große Freude, als die Künstlerinnen Juliane Laitzsch und Bärbel Schlüter den Wunsch äußerten, Objekte aus der Textilsammlung mit ca. 1.200 Textilien, die seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts europaweit gesammelt wurden, aus der Nähe zu betrachten und diesen Erkenntnisprozess in ihren künstlerischen Arbeiten sichtbar zu machen.

 

 

 

 

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