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Das Labor als kreativer Raum. Für wen?

Braucht das neurowissenschaftliche Labor die Künstler? Oder brauchen die Künstler das neurowissenschaftliche Labor?

Um diese Frage zu beantworten, schickte die Kunststiftung Moritzburg Künstler/innen für Monate auch in die neurowissenschaftlichen Labore Magdeburgs. Und? Wer hat von wem etwas gelernt?

Darüber werden für Sie auf einer Podiumsveranstaltung diskutieren:
Prof. Dr. Henning Scheich (Direktor des Leibniz-Institutes für Neurobiologie Magdeburg)
Prof. Dr. Michael Pauen
 (Philosoph, Universität Magdeburg) 
Prof. Dr. Ulrich Klieber
 (Rektor Burg Giebichstein, Halle)
Maria Volokhova (Künstlerin, Halle) 
Moderation: Dr. Rita Kuczynski (Schriftstellerin, Berlin)

Veranstaltungsort:
Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen
Regierungsstraße 4-6
39010 Magdeburg

15.11.2006
19.30 Uhr

Beuys These, dass jeder Mensch ein Künstler ist, lässt das Augenmerk stärker auch auf kreative Prozesse in der Wissenschaft lenken. Und die haben in den letzten Jahren zumindest in der Neurowissenschaft zu einem Paradigmenwechsel geführt.
So sagen uns die Neurowissenschaften heute schon recht genau, wie wir sehen, sie beschreiben die Mechanismen, in denen sich etwas, das außen ist, in unserer Hirninnenwelt darstellt. Wir denken die Welt von innen nach außen nicht von außen nach innen, sagen sie uns. Das Subjekt, das Ich und dessen Erfahrungswelt ist dabei das Korrektiv, über das sich uns die Realität versichert.
Wen wundert es, dass bei den enormen Erkenntnissen der Neurowissenschaften die Naturwissenschaftler heute über ihre Experimente gern auch spekulieren und riskante Hypothesen formulieren, während sich Künstler verstärkt zu wissenschaftlichen Methoden bei ihrer Arbeit hingezogen fühlen? 
Viele Kunstwerke der letzten Jahre tragen daher den Titel „Versuchsanordungen“.Und es spricht von dem „Möglichkeitssinn“ (Robert Musil) der Künstler, die nicht unabdingbar mehr Zukunft beschreiben, sondern Szenarien und „Denkbilder“ (Walter Benjamin) zur Lösung anstehender Probleme bereitstellen möchten.
Doch die Kunst konkurriert nicht mit den Wissenschaften. Die Kunst stellt uns Fragen nach dem Sinn der technischen Möglichkeiten, ohne sie beantworten zu können.

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