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Die blaue Blume

Das Sehnsuchtsobjekt der Romantik

Wo ist es, das Sehnsuchtsobjekt, die blaue Blume? Ist es ein Vergissmeinnicht, eine Kornblume, eine Wegwarte, ein Heliotrop? Das ist nicht zu vermuten. Die in der Natur ohnehin eher selten zu findenden Pflanzen dieser Farbe – weiß, gelb und rot sind viel häufiger – dürften nicht das sein, wovon der Romantiker träumte: Hochgewachsen, lichtblau, mit breiten, glänzenden Blättern und schließlich mit einem zarten Mädchengesicht inmitten der Blütenblätter – so erscheint sie dem träumenden Heinrich von Ofterdingen zuerst im gleichnamigen Romanfragment. Obgleich sich in literarischen Werken schon zuvor blaue Blumen aufspüren lassen, wird das Gewächs erst bei Novalis und schließlich für die Romantik zum starken, aber auch offenen Symbol, zum Symbol der Sehnsucht, der Liebe, des Unendlichen, zum Symbol für die Verbindung von Natur, Mensch, Geist, letztlich zum Symbol für die Erkenntnis des Selbst. Das Streben nach der „blauen Blume“ muss unerfüllt bleiben – sie bleibt ein Sehnsuchtsobjekt!

Ist sie das? (Fotos: Matthias Ritzmann)

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