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DURA – Ein Sturz

Der schwarze Trauerschwan von DURA ist in einem Kubus umgeben von einem Netz, das ihn hält aber gleichzeitig am Fliegen hindert. Das Seil ist massiv und stark sichtbar. Zum einen hält/schnürt es den Kubus von innen, zum anderen ist es klar hinderlich für den Schwan. Er wird von dem Band getragen, zugleich aber blockiert und eingeschränkt. Für DURA hat das Band durch seinen Nutzen – es wird zum Festspannen von Gegenständen beim Transport oder zu deren Zusammenhalt genutzt–, aber auch durch seine Farbigkeit einen persönlichen Erinnerungswert.

„Nosedive“ (Absturz) zeigt einen speziellen Bewegungsablauf. Ein Sturz verläuft schnell und kann vom Auge nicht im Einzelnen erfasst werden. Es sind Momente, die nicht unbedingt bildnerisch festgehalten werden, sondern die wir eher als Schnappschuss oder Momentaufnahme kennen. Eine unvorteilhafte Bewegung passt nicht zu einem Tier, das durch seine Haltung Schönheit verkörpern soll. Die Inspiration stammt aus Traumwelten, aus Momenten die übersehen oder nicht wahrgenommen werden können, eine verlangsamte Aufnahme – fotografisch, eingefroren und zugleich bewegend.

Der Kubus deutet auf einen Käfig oder eine reduziert dargestellte Gefahr hin. Ein Hindernis, das ein Symbol für ein politisches Thema oder eine psychische Einschränkung sein kann. Er kann für Vieles stehen, welches der Betrachter für sich selbst identifizieren muss.

Die Künstlerin verwendet in ihren Werken morbide Materialien, die die Themen Tod, Angst und Zerbrechlichkeit aufgreifen.

Bei den Störchen wird eine Kampfszene im wirklichen Leben der Tiere dargestellt, welcher sich auf einen Gegenstand oder eine Aktion bezieht. Das Nest, die Eifersucht, das Überleben? Die Arbeit bedient sich vor allem an der Symbolik des Tieres – der Storch, der für Geburt, Glück, Weisheit, Liebe und Erneuerung im Leben steht.

Von DURA ist aus aktuellem Anlass außerdem der aus Metall gelaserte Schriftzug hɔʊ̯ks – Hoax in phonetischer Transkription zu sehen. HOAX ist eine Ableitung von dem Wort „Hokus Pokus“. Verbreitet wird er über Cyberkommunikation, kann scherzhaft, humorvoll sein, aber leicht einen erschreckenden, betrügerischen und beängstigenden Angriff auf die Privatsphäre bedeuten. Der Begriff umfasst auch kursierende Fakes – Fake News welche sich via Email, Internetportalen wie Facebook, Twitter etc. verbreiten und denen Glauben und Zeit geschenkt wird. Behauptungen, Informationen, die für die Menschen unberechenbare Folgen haben können.

 

vita

1989               geboren in Hannover

2010–2015   Studium an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle im Bereich Bildhauerei/ Metall bei Prof. Andrea Zaumseil

2013               Erasmus-Stipendium bei Prof. Johan Muyle, La Cambre Ecole d’Art, Bruxelles

2015–2017 Masterstudiengang Skulptur bei Prof. Wilhelm Mundt und Prof. Carsten Nicolai, HfBK Dresden

2015                Kunstpreis der Sparkassenstiftung, Anerkennung, Halle

Vinje Snoforming, Norway, 1. Platz

2017                Local Participants Program, Arbeitsstipendium 2017, PILOTENKÜCHE, Leipzig

2018–2019 Graduiertenstipendium, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

2020                EHF Künstlerstipendium, Konrad Adenauer Stiftung

Ausstellungen u. a. in Georgia (USA), Athen, Berlin, Los Angeles, München, Hamburg

aktiv als Soundperformerin unter dem Pseudonym „Alphabeton“ and „DURA“, arbeitet und lebt in Leipzig und Berlin

DURA, Nosedive, Schwan, 2019 Foto: Sylwana Zybura

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