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Ein ungeliebtes Denkmal

Transitort und Schneise: Hjördis Hoffmann widmet der halleschen Magistrale einen performativen Erkundungsspaziergang.

Sie ist ein Transitort, ein Symbol der Ostmoderne und zugleich eine Schneise mitten durch das Zentrum von Halle – die Magistrale. Zu diesem besonderen Bauwerk, das die Stadtteile miteinander verbindet, das die Stadt durchschneidet und ihr Antlitz prägt, hat die Künstlerin Hjördis Hoffmann, geboren 1982 in Braunschweig, den performativen Stadtspaziergang „Crawling inside Hochstraße Halle“ entwickelt.

Das interdisziplinäre Projekt verbindet Videokunst mit Performance und partizipativer Kunst. Es widmet sich der Hochstraße „Magistrale“ in Halle als einzigartigem Verkehrsbau und Zeitzeuge der Moderne. Die Künstlerin hat sich bereits in ihrer Diplomarbeit dem Thema „ungeliebter Denkmale“ gewidmet – darunter begreift sie Gebäude aus der Bauzeit der 60er und 70er Jahre, deren Denkmalwert nicht mit der aktuellen gesellschaftlichen Wertschätzung korrespondiert. In der Magistrale erkennt sie ein solches ungeliebtes Denkmal, das die einen als Verkehrsbauwerk der sozialistischen Moderne schätzen, und die anderen am liebsten sofort abreißen würden, weil es die Stadt und die Franckeschen Stiftungen regelrecht zerteilt.

In den Augen der Künstlerin wird das Potential dieser Bauwerke im öffentlichen Raum nicht ausgeschöpft. Entstanden ist nach einer Recherchephase vor Ort (mit Interviews von Passanten) eine Choreographie aus Bewegungen, die im direkten Bezug zur Hochstraße und ihren verschiedenen Ebenen steht.

Am Samstag, dem 3. Juni, wird sie ihren Erkundungsspaziergang vorstellen.

Samstag, 3. Juni 2023, 16.30 – 18.30 Uhr Performativer Erkundungsspaziergang mit Hjördis Hoffmann „Crawling inside Hochstraße Halle“

Die Hochstraße in Halle, eine oft genutzte Verkehrsader im Alltag, wird von vielen als Schandfleck im Stadtbild verurteilt. Dennoch ist sie ein einzigartiger Verkehrsbau der Moderne und somit auch Symbol mit utopischem Potential. Nach einer kurzen Einführung zur Geschichte und Bedeutung lädt die Künstlerin die Teilnehmenden ein, sich für die Qualitäten des Bauwerks zu sensibilisieren: Durch genaue Betrachtung, konzentriertes Hören und Ertasten.
Treffpunkt: Treppe zum Haupteingang der Franckeschen Stiftungen, Franckeplatz 1, 06110 Halle (Saale)

Anmeldung bis zum 31. Mai 2023 unter: oeffentlichkeitsarbeit@kunststiftung-sachsen-anhalt.de
Spontane Gäste sind aber auch herzlich willkommen! Der Erkundungsspaziergang ist barrierefrei, offen für alle Altersklassen und für Familien geeignet.



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