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Felicitas Fäßler, Installationskünstlerin: „Es ist keine Corona-Arbeit!“

Die Konzeption und die Zusage für die Förderung ihres Projektes „link“ stammen noch aus Vor-Corona-Zeiten. „Es ist keine Corona-Arbeit“, betont Felicitas Fäßler. Umgesetzt aber hat sie die Arbeit dann eben doch, zumindest teilweise, während des ersten Lockdowns im vergangenen Jahr. Sie habe alles geschafft, sagt sie, es sei sogar mehr geworden als geplant. „Ich hatte einige Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung, die Läden hatten ja zu; Glas ist nicht so leicht zu bekommen. Aber mit telefonischen Bestellungen hat es geklappt.“

Im Rahmen ihres Stipendiums hat sich Felicitas Fäßler mit dem Fenster als eigenständiger Plastik auseinandergesetzt – anders als in der Bedeutung als Architekturelement lag ihr Interesse dabei nicht im Durchblick. Ein Fenster ist die Öffnung in einer Wand. Es dient dem Lichteinfall und der Belüftung von Räumen sowie der Aussicht. Mit Fenster wird aber auch der Verschluss dieser Öffnung bezeichnet, in der Regel durch gefasstes Glas. Weil es viele Jahre technisch nicht möglich war, größere Glasflächen herzustellen, wurden kleine Glasscherben miteinander verbunden, um Fensteröffnungen zu verschließen. Klassischerweise bestand die Verbindung aus Bleiprofilen, die weich genug waren, um sich den Glasteilen anzupassen und gut miteinander verlötet werden konnten.

In der während des Arbeitsstipendiums entstandenen Werkgruppe „link“ hat die Künstlerin das Prinzip der Bleiverglasung umgekehrt. Das Zwischenstück wird so zur Bildfläche, das Bindewort zum verbindenden Element. In Teilen der Werkgruppe hat sie das Fenster  zum Beispiel so gestaltet, dass die Bleilinien im Vergleich zum gefassten Glas überwiegen. Über strenge horizontale Linien ist eine fast geschlossene Bleifläche entstanden, die nur durch schmale Glasstege zusammengehalten wird.

In weiteren Arbeiten hat sich Felicitas Fäßler mit dem Thema Enthüllen-Verhüllen und der Durchsicht befasst: mit der Bleilinie als grafischem Element und dem Vorhang als ein in Falten gelegtes Tuch. Nicht nur Form und Verlauf des Faltenwurfes sind hier interessant; er erlaubt in den Augen der Künstlerin ebenso Rückschlüsse auf das Verdeckte.

 

1989 im Allgäu geboren | 2008 – 2012 Kommunikationsdesignstudium an der HS Augsburg | 2010 – 2011 Studium an der Universidad de Palermo in Buenos Aires, Argentinien | 2013 – 2019 Studium an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle in der Klasse Bild Raum Objekt Glas | 2019 Diplom

 



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