Loading...

FRAUENORTE: Petra Reichenbach im Schloss Lichtenburg – Museum und KZ-Gedenkstätte, Prettin

Die Diskrepanz zwischen Renaissanceschloss und KZ-Gedenkstätte zog Petra Reichenbach sofort in ihren Bann. In den ehemaligen Frauengemächern sind Wand- und Deckenmalereien aus verschiedenen Gestaltungsphasen erhalten, die bis ins 16. Jahrhundert datiert werden können. Sie inspirierten die Künstlerin zu einer Installation, die eine Brücke zwischen der Zeit der Renaissance und des Nationalsozialismus schlägt. Überlappende Gewebebahnen fungieren – wie in den Wandmalereien – als zeitgeschichtliche Überlagerung.

 

 

 

 

Erst Schloss, dann Konzentrationslager. Die wechselhafte Nutzung der Lichtenburg ist verstörend. Die Diskrepanz zwischen Renaissanceschloss und KZ-Gedenkstätte zog Petra Reichenbach sofort in ihren Bann. In den ehemaligen Frauengemächern sind Wand- und Deckenmalereien aus verschiedenen Gestaltungsphasen erhalten, die bis ins 16. Jahrhundert datiert werden können. Sie inspirierten die Künstlerin zu einer Installation, die eine Brücke zwischen der Zeit der Renaissance und des Nationalsozialismus schlägt. Überlappende Gewebebahnen fungieren – wie in den Wandmalereien – als zeitgeschichtliche Überlagerung. Darauf finden sich großformatige Porträts von fünf Kurfürstinnen und fünf KZ-Insassinnen. Informationen zu den Frauen, gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Jessen erarbeitet, können von den Besucherinnen und Besuchern mit QR-Codes auf dem Smartphone angesehen und angehört werden.

Petra Reichenbach, * 1963 in Aachen. Sie lebt seit 1999 als freie Grafikerin und Buchkünstlerin in Halle.

www.petrareichenbach.de 

 

 

 

 

Der Renaissanceschlosskomplex Lichtenburg ist als einzigartiges Ensemble in seiner historischen Bausubstanz erhalten. Er wurde über die Jahrhunderte ganz unterschiedlich genutzt: Als Antoniterkloster, Nebenresidenz und kurfürstlicher Witwensitz, Strafanstalt, Konzentrationslager, Standort der LPG „Geschwister Scholl“ und Lehrlingswohnheim. Damit ist das Areal ein Brennglas deutscher Geschichte, ein Ort großer Spannungsbögen und Gegensätze.

Zum Museum Schloss Lichtenburg in Trägerschaft der Stadt Annaburg gehören u. a. die Schlosskirche sowie die ehemaligen Frauengemächer. Gesammelt wird u. a. zur Stadtgeschichte Prettins. Die Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin erinnert an die mehr als 10.000 Menschen, die während des Nationalsozialismus in den Konzentrationslagern inhaftiert waren. Zunächst waren dort nur männliche Gefangene inhaftiert. Anschließend diente Schloss Lichtenburg als erstes zentrales Frauen-KZ für das gesamte Reichsgebiet und wurde schließlich Außenlager des KZ Sachsenhausen.

www.gedenkstätte-lichtenburg.sachsen-anhalt.de

 

Eröffnung: Samstag, 11.09.2021, 15 Uhr, in der Schlosskirche

Zur Begrüßung sprechen Melanie Engler, Leiterin der Gedenkstätte / Stefan Schmidt, Bürgermeister der Stadt Annaburg / Manon Bursian, Direktorin der Kunststiftung / Ulf Dräger, Vorsitzender des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt / Petra Reichenbach, Künstlerin

Musikalische Umrahmung: Natasha Jaffe (Berlin), Cello

Zur Eröffnung ist ein mobiles Testzentrum vor Ort.

 

Starke Frauen im Gespräch. Eine szenische Lesung mit Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Jessen

 

Führungen zum Tag des Offenen Denkmals: Ein Blick hinter die Kulissen. Die Künstlerin Petra Reichenbach führt durch die Frauengemächer und stellt ihre Installation vor. Sonntag, 12.09.2021, 13.30, 14.30 und 15.30 Uhr, Museum und Gedenkstätte sind geöffnet.

Für jeweils max. 9 Personen. Eintritt frei

 

Ab 12. September – Dauerleihgabe

51° 39’ 44” N – 12° 55’ 54” O

Schloss Lichtenburg in Prettin – Museum und KZ-Gedenkstätte

In Kooperation mit der Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin und der Stadt Annaburg

Prettiner Landstraße 4, 06925 Annaburg / OT Prettin

Geöffnet Di–Do 9–15.30 Uhr, Fr 9–13 Uhr / jeden letzten So im
Monat 13–17 Uhr / von Juni–Oktober 2021 auch an jedem
zweiten So 13–17 Uhr

 

Anmeldungen unter heimat@kunststiftung-sachsen-anhalt.de

 

 

 

 

 

Multimedia-Installation von Petra Reichenbach

Bildergalerie »

Zurück zur Übersicht