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Inspiriert von der „Griffelkunst“ – Barbara Wege, Dom

Unter dem Begriff „Griffelkunst“ fasste Klinger Zeichnung und Grafik zusammen; sie nahm eine besondere Stellung in seinem Werk ein. Die Arbeiten mit diesen Medien erlaubten Klinger am ehesten einen eigenen Blick auf seine Themen – Leben und Tod mit all ihren Facetten; Erlebnisse und Erfahrungen ließen sich in seinen Augen in schwarz-weiß am besten wiedergeben. Die seinerzeit innovative konzeptionelle und technische Umsetzung vor allem in seinen Radierungen beeinflusste u. a. das Werk Käthe Kollwitz‘ stark.

Barbara Wege setzt sich als Grafikerin ebenso mit dem zeichnerischen Werk Max Klingers und der Bedeutung der „Griffelkunst“ auseinander. Und auch bei ihr war die Idee des „Lebenszyklus“ ausschlaggebend für die noch unabgeschlossene Reihe von großen, hochformatigen Zeichnungen und kleineren Querformaten mit dem Titel „Landscapes of Life“, die sie für die Ausstellung schuf. Dabei überträgt Barbara Wege die Idee der Lebensstationen/Jahreszeiten und ihrer jeweiligen psycho-physischen Energien auf Landschaftsräume. In ihren ungeheuer feinteilig ziselierten Zeichnungen – realisiert mit feinsten Tusche- und Bleistiften auf Aquarellkarton – mit farbigen Aquarellierungen entstehen phantastisch-abstrakte Räume, die motivisch dem See und dem Sumpf, den Bergen, der Wüste und – im einzigen bisher realisierten Großformat – dem Fluss zuzuordnen sind. Diese Landschaftsräume versteht sie als Metaphern für die großen Themenbereiche Leben, Liebe, Erotik und Tod, die auch Max Klinger beschäftigten. Der Zeichnungszyklus ist im Vorraum der Krypta installiert und nimmt Bezug auf den sakralen Ort.

 

Vita

Barbara Wege wurde 1980 in Halle (Saale) geboren und wuchs in Querfurt auf. Nach dem Studium der Psychologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Erlangen des Vordiploms studierte sie von 2005–2010 an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Malerei und Grafik und diplomierte 2010 ebenda. An der DIU Dresden erlangte sie überdies nach einem Studium in Kulturmanagement von 2012–2016 einen Master-Abschluss. Sie erhielt Arbeits- und Aufenthaltsstipendien für das Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf durch die Kunststiftung Sachsen-Anhalt sowie durch das Land Schleswig-Holstein und der GEDOK Lübeck. 2012 war sie für den Eb-Dietzsch-Kunstpreis für Malerei nominiert.

www.barbarawege.de

Barbara Wege Fluss I, Detail

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