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Kunststiftung und Traditionsbäckerei Meye knacken den Weltrekord

Weltgrößter Mohnkuchen kommt aus Allstedt

Tagelang war die Spannung kaum noch aushaltbar: Schaffen die Kunststiftung Sachsen-Anhalt und die Traditionsbäckerei Meye aus Allstedt den größten – an einem Stück gebackenen – Mohnkuchen der Welt herzustellen? Heute um 13.30 Uhr hielten die Menschen in der sachsen-anhaltischen Stadt den Atem an, als der XXL-Kuchen gewogen wurde. Als die Waage ein Gewicht von 128,5 Kilogramm anzeigte, brach tosender Applaus aus. Nun steht fest: Der Rekord ist geschafft.

Backen und Kunst haben eins gemeinsam: Beides gelingt nur mit Leidenschaft und Kreativität. Und beides gibt es in der Bäckerei Meye ausreichend. Bereits am Samstag wurde in der Backstube der Kuchen fleißig vorbereitet. Dafür mussten 370 Eier aufgeschlagen und 64 Kilogramm Mohnmasse auf dem eigens angefertigten Blech verteilt werden. Und das alles in Handarbeit ohne maschinelle Unterstützung. Vincent Richter, der mit 25 Jahren jüngste Meister Sachsen-Anhalts, gab mit seinem Vater Steven Richter prominenten Helfern wie Rüdiger Malter (Staatssekretär im Ministerium der Finanzen des Landes Sachsen-Anhalt) und Tagesschausprecherin Susanne Daubner den ein oder anderen Geheimtipp.

Am Sonntagmittag zog der Kuchenduft mehr als 1.500 Menschen auf den Allstedter Bäckerplatz. Unter musikalischer Begleitung des Schalmeienorchesters Mönchpfiffel-Nikolausrieth wurde der Kuchen mit Müntzer-Porträt der Öffentlichkeit präsentiert und anschließend gewogen. Zu den prominenten Gästen zählten Dr. Tamara Zieschang (Ministerin für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt), André Schröder (Landrat Landkreis Mansfeld-Südharz), Katrin Budde (Mitglied des deutschen Bundestages, Vorsitzende des Kulturausschusses des deutschen Bundestages) sowie der Bürgermeister von Allstedt Daniel Kirchner, der im traditionellen Müntzer-Kostüm erschien, um die Gäste zu begrüßen.

Auch Robin Pietsch, Sterne- und Fernsehkoch, kam extra zum Mitfiebern und Anschneiden des Kuchens vorbei. Der gelernte Konditor zollte dem Team der Bäckerei Meye Respekt: „Ich bin ein riesiger Fan von Mohnkuchen. Aber einen mit Sulfdecke bei einem Weltrekordversuch zu backen ist irre.“ Umso größer war die Begeisterung als es dann Gewissheit gab. Mit 107 Kilogramm Gesamtgewicht bringt das Backwerk über sieben Kilo mehr als benötigt auf die Waage, um die Rekordmarke zu knacken.

„Dass so viele Menschen gekommen sind, um uns bei der größten Kunstvermittlungsaktion in der Geschichte der Kunststiftung Sachsen-Anhalt zu unterstützen, macht mich sehr glücklich. Und gleichzeitig weckt es die Vorfreude auf alles, was wir hier in Allstedt und Umgebung im Jahr 2025 planen. Allstedt ist bereit für den großen Kunstparcours!“, so Manon Bursian, Direktorin der Kunststiftung.

Auch Landrat André Schröder schließt sich an: „Dieses Event heute ist ein grandioser Höhepunkt für kommendes Jahr, in dem noch viele Highlights folgen werden. Solche Aktionen sind unverzichtbar, um die Zukunft unserer Region zu sichern und die touristische Ausstrahlkraft zu stärken.“

Bei den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern vor Ort war der Kuchen heiß begehrt. Innerhalb von 45 Minuten waren 700 Stücke verteilt und auch die vorsorglich vorbereiteten zusätzlichen Kuchen aufgegessen. Matthias Ritzmann, der die Veranstaltung dafür nutzte, Menschen aus Allstedt für seine geplante Porträtausstellung zu fotografieren, hatte ebenso ununterbrochen Menschen vor der Linse. Im nächsten Jahr können hunderte Porträts der Allstedter im Stadtraum im Rahmen des Landart Parcours bewundert werden.

Bis in die Abendstunden wurde an der 30 Meter langen Kaffeetafel gegessen, Kaffee getrunken und Rezepte ausgetauscht.

Nun heißt es noch einmal Daumen drücken dafür, dass es der Riesenkuchen auch ins Guinness-Buch der Rekorde schafft. Alles wurde genau dokumentiert, bevor es nun in London einer Prüfung unterzogen wird. In etwa zehn Tagen gibt es dann Gewissheit, ob die Anstrengungen auch mit einem offiziellen Eintrag bei „Guinness World Records“ belohnt werden.

Der Rekordversuch ist eine Aktion der Kunststiftung Sachsen-Anhalt. Anlässlich des Gedenkjahres „500 Jahre Bauernkrieg und 500. Todestag von Thomas Müntzer“ im Jahr 2025 plant die Kunststiftung einen Kunstparcours mit Skulpturen und Installationen sowie Kunstvermittlungsaktionen zum Thema Gerechtigkeit im Stadtraum von Allstedt, wo Müntzer 1524 auf dem Schloss die „Fürstenpredigt“ hielt.

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