Loading...

Liebe in Zeiten des Sturms

Die Novelle "Zu zweit" von Simon Strauß erzählt die Geschichte zweier Liebenden in einer Welt im Wandel und in Zeiten des Ausnahmezustands.

Ein stiller Teppichhändler, der sich ganz den Häusern und Dingen verschrieben hat. Eine junge Frau, die sich auf ihr Talent zur Improvisation und ihr heiteres Wesen verlässt. Eine alte Stadt, die über Nacht von einer alptraumhaften Flut heimgesucht wird. Zwei Fremde, die das Schicksal in einer Nacht zusammenführt und die herausfinden müssen, was es heißt, zu zweit zu sein.

Es ist Nacht und er kann nicht einschlafen. Auf das Dach schlägt der ­Regen. Irgendwann steht er auf und geht die Treppe hinunter. Kniehoch steht das Wasser im unteren Stock. Schuhe, Kleider, Kissen schwimmen darin. Aus der Ferne ist ein Hubschrauber zu hören. Er zieht sich Stiefel an und geht hinaus. Eine Frau hat sich auf ein Floß gerettet. Sie treibt auf dem wilden Fluss, die Ufer gezeichnet von der Zerstörung. Alles, was sie immer für andere war,  hilft ihr jetzt nicht mehr. Sie ist auf sich allein gestellt. Das Floß lässt sich nicht steuern, genauso wenig wie ihre Angst…

Diese intensive Novelle erzählt von einem Ausnahmezustand, einer Welt ohne festen Boden. Und sie fragt, wie zwei Fremde, die unterschiedlicher nicht sein könnten, doch zusammenfinden. Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte mit einem besonderen Blick für all das, was unser Dasein im Verborgenen ausmacht. Simon Strauß widmet sich in seiner neuen Novelle der Liebe, der Suche nach Zweisamkeit und dem Fels in der Brandung in einer sich wandelnden Welt.

Simon Strauß war zu Gast bei Deutschlandfunkkultur.

Im Interview mit Joachim Scholl spricht er über seine neue Novelle und erzählt über seinen Antrieb für die zentralen Inhalte in seinen Geschichten. Insbesondere, warum die  „Dinge“ eine wichtige Rolle dabei spielen: »Ich kann nicht soviel damit anfangen mit dem achselzuckenden, zynischen Darüberhinweggehen und deswegen sind die „Dinge“, die ja (…) auch ein ernsthaftes Schweigen haben (…) mir (…) als Schreibender (…) auch Antrieb und Ansporn gewesen.«

Das Interview gibt es jetzt online. Reinhören lohnt sich!
>>Zum Interview bei Deutschlandfunkkultur

Kritiken zum Buch:

»Diese Geschichte tut schön weh.« Lars Eidinger

»Strauß hat einen schönen eigenen Tonfall, der das Zeitgenössische in sich trägt, aber dennoch auch den Sound der Väter kennt, (…) und zu schlichter Sinnlichkeit findet.« Florian Illies, Die Zeit

»Erzählen bedeutet für Simon Strauß gelebten Essayismus im Stil eines Robert Musils.« Björn Hayer, Die Presse

»Die Kraft mit der Simon Strauß sprachliche Bilder zeigt, ist hin- und damit auch mitreißend!« ZDF aspekte

»Strauß […] ist ein feinsinniger Beobachter, ohne jede Häme reflektiert er die Zustände und fragt nach größeren Zusammenhängen.« Hannah Friedrich, 3sat Kulturzeit

»Simon Strauß formuliert mit großer Emphase und Schärfe.« Deutschlandfunk

Simon Strauß, geboren 1988, studierte Altertumswissenschaften und Geschichte in Basel, Poitiers und Cambridge. Er ist Mitgründer der Gruppe „Arbeit an Europa“. 2017 promovierte er an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er lebt in Frankfurt und Berlin, ist Redakteur im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Zuletzt erschienen von ihm „Sieben Nächte“ (2017) und „Römische Tage“ (2019).



Bildergalerie »

Zurück zur Übersicht