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Miriam Albert stellt erstmals in Armenien aus

Im Rahmen eines internationalen Arbeitsstipendiums der Kunststiftung Sachsen-Anhalt verbrachte die Künstlerin zwei Monate in der Kaukasusregion

Die hallesche Künstlerin zeigt vom 11. bis 13. Oktober 2023 die Ausstellung „Das Ornament ist Gedanke“ im Armenian Center for Contemporary Experimental Art (NPAK) in der Hauptstadt Yerewan.

Die Schau ist der Abschluss des zweimonatigen Armenien-Aufenthaltes, welcher durch ein Stipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt ermöglicht wurde. Die gezeigten Zeichnungen
sind eine erste Bestandsaufnahme der Erfahrungen und Beobachtungen vor Ort.

Seit Beginn ihres Armenien-Aufenthaltes an gilt Miriam Alberts Faszination der Kontinuität von Form- und Bildsprachen, die sie hier überall vorfindet. Bei Streifzügen durch die Hauptstadt blieb ihr Blick zunächst immer wieder an den Gehwegplatten haften, deren Gestaltung sich sozusagen vor jeder Haustür ändert. Diese Varietät zeugt von einer großen ornamentalen Spielfreude. Häufig basieren die Muster dabei auf der Grundform eines Achtecks – eine Form, die auch im sakralen Raum eine zentrale Rolle spielt, wie zum Beispiel im Grundriss von Kirchen- und Klosterbauten oder in den Ornamenten der Kreuzsteine.

Daneben ist die Auseinandersetzung mit der figürlichen Bildsprache auf alten Grabsteinen aus der Zeit des 14. – 16. Jahrhunderts wichtig. Man sagt, ihre Bilder stehen für die Darstellung der „himmlischen Herrlichkeit“, in einer Zeit, wo das irdische Leben sehr mühsam war. Dabei kehren ähnliche Bildsymbole immer wieder – Weinkrug und Schaschlikspieß, Schere, Ewigkeitsrad und Reiter –, variieren in ihrer Ausgestaltung aber von Region zu Region. Die Tatsache, dass ihre Bedeutung nicht endgültig erforscht ist, macht die alten Bilder einerseits geheimnisvoll, lässt ihnen andererseits aber auch die Offenheit, nur von sich selbst zu erzählen.

Die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt schreibtseit 2007 ein internationales Arbeitsstipendium für einen zweimonatigen Arbeitsaufenthalt in Armenien aus. Das Stipendium richtet sich an Künstler und Künstlerinnen, die sich für Tradition und Moderne interessieren und ihre Kenntnisse über die armenische Geschichte sowie über zeitgenössische Trends vielfältiger Bereiche, wie Architektur, Kunst und Kunsthandwerk, erweitern möchten. Die Künstler und Künstlerinnen sind eingeladen, die verschiedenen Aspekte armenischer Kultur und Gesellschaft zu erfahren. Der Aufenthalt soll Anreiz und Inspiration sein und die Möglichkeit bieten, neue Ideen zu erarbeiten, Kontakte zu knüpfen und ein Projekt zu realisieren.

Das Ornament ist Gedanke 
Miriam Albert – Einzelausstellung
Eröffnung 11.10.2023, 19 Uhr
NPAK – Armenian Center for Contemporary Experimental Art
Pavstos Buzand 1/3 | 0010 Yerevan (Armenien)
Laufzeit: 12./13.10.2023, 12-19 Uhr | Eintritt frei



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