Loading...

Musikalische Begegnungen in Deutschland und Frankreich

Jan Mazanet und Claire-Mélanie Sinnhuber gehen als Preisträger der Kompositionsausschreibung hervor 

Die Gewinner der Kompositionsausschreibung, zu der die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt gemeinsam mit der Cité des Musiques Anciennes et de la Création (CIMAC) eingeladen hatte, stehen fest. Am vergangenen Wochenende wählten die Jurymitglieder unter Leitung der französischen Komponistin Betsy Jolas die beiden Gewinner Jan Mazanet und Claire-Mélanie Sinnhuber aus. Ihre Auswahl traf die Jury nach Kriterien wie dem Potential, der handwerklichen Nuanciertheit und der musikalischen Vision der Bewerber. Die Jury zeigte sich begeistert von den poetischen und eigenwilligen Klangbildern der beiden jungen Komponisten, lobte aber auch das Niveau der insgesamt 74 Einreichungen.

Im März 2011 hatte die Kunststiftung Komponisten aus Frankreich und Deutschland eingeladen, sich mit Arbeitsproben an der Ausschreibung zu beteiligen. Die internationale Ausschreibung fand im Rahmen der Regionalpartnerschaft zwischen dem Land Sachsen-Anhalt und der französischen Région Centre statt. Die beiden Erstplatzierten werden nun mit der eigentlichen Komposition beauftragt: Zwischen August 2011 und März 2012 werden sie an jeweils einem Concerto Grosso arbeiten, das im kommenden Jahr uraufgeführt werden soll. Der Auftrag ist mit 10.000 Euro pro Preisträger dotiert.

In Deutschland werden die beiden Concerti Grossi im Rahmen der Händelfestspiele 2012 in Halle zu hören sein. Am 1. Juni wird die Staatskapelle Halle die Stücke zum ersten Mal vor Publikum spielen. Die französische Uraufführung folgt am 30. Juni in der Abbaye de Noirlac, es spielt das Orchestre Symphonique Région Centre-Tour.

Die beiden Preisträger:

Claire-Mélanie Sinnhuber (* 1973) studierte Komposition am Conservatoire national supérieur de musique et de danse de Paris (CNSMDP) und am IRCAM (Institut de recherche et coordination acoustique/musique) bei Sergio Ortega, Allain Gaussin, Ivan Fedele, Philippe Leroux und Frédéric Durieux. Für ihre Kompositionen erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen: 2006 erhielt sie den Prix Francis et Mica Salabert und 2007 den Prix composition Georges Enesco des SECAM. Ihre Werke kamen bereits international zur Aufführung, so beim Festival Musica in Straßburg, beim Forum Neues Musiktheater in Stuttgart, beim Festival MaerzMusik in Berlin und beim Suntory Summer Festival in Tokyo. Sie ist zur Zeit Stipendiatin der Villa Médicis in Rom.

Jan Masanetz (* 1979 in Leipzig) studierte von 2000-2004 an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg klassische Gitarre bei Elke Scheibner. Von 2004 bis 2009 studierte er an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf Komposition bei Manfred Trojahn und absolvierte anschließend ein Aufbaustudium bei Wolfgang Rihm in Karlsruhe. Jan Masanetz wurde bereits bei verschiedenen Kompositionswettbewerben ausgezeichnet. Er erhielt unter anderem 2006 den 1. Preis beim Kompositionswettbewerb der Mozartstiftung von 1838 zu Frankfurt am Main; 2007 folgte der 3. Preis beim Günter-Bialas-Kompositionswettbewerb in München. Im Jahr 2008 wurde er mit dem 1. Preis beim Internationalen Kompositionswettbewerb des Vereins der Freunde und Förderer des MDR-Rundfunkchores Leipzig ausgezeichnet. Seine Werke wurden u.a. vom Arditti String Quartett, der Deutschen Radiophilharmonie und dem MDR Radio Chor aufgeführt.

Pressemitteilung

Zurück zur Übersicht