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Birgit Kindler

Grafikdesignerin

Arbeitsstipendium
Mai – Oktober 2011

amuse oder Mit vollem Mund spricht man nicht

Essen ist Kommunikation: Geschäfte werden beim Essen vorbereitet und gefeiert, keine Festlichkeit kommt ohne gemeinsames Essen mit Freunden, Familie oder Verwandten aus, und auch im Alltag ist die Familie meist nur beim Essen wirklich im Gespräch vereint. Ginge es um bloße Nahrungsaufnahme, so könnten wir uns allein zurückziehen und still in uns hineinschlingen. Vertraute Speisen und bekannte Düfte vermitteln das Gefühl von Heimat und Sicherheit. Essen manifestiert also auch Heimat. Wird einem das Essen genommen, fehlt einem diese. Während ihres Arbeitsstipendiums suchte Birgit Kindler ganz unterschiedliche Menschen auf, um mit ihnen über das Essen ins Gespräch zu kommen und sammelte deren Lieblingsspeisen und deren Geschichte. Das entstandene Buch weist in seiner Erscheinung über den flüchtigen Moment des Gesprächserlebnisses und der Begegnung mit den Menschen hinaus und damit auf eine Zukunft, in der das Gefühl des Sich-Heimisch-Fühlens einen Platz zugesprochen bekommt und dem individuellen Menschen ein Wert beigemessen wird.
Internationales Arbeitsstipendium: Tel Aviv Januar – März 2013

Halle -Tel Aviv - Halle

Tourismus bildet die drittgrößte Wirtschaftskraft der Welt - ein Resultat des westlichen Wohlstands und einer neuen Kultur der Freizeit. Doch warum reisen Menschen? Sich verlieren und sich finden, die Suche nach Entbehrungen, Flucht aus der Gewohnheit - in täglicher Alltagsroutine vergessen wir schnell, dass das Leben staunenswert ist. Das Reisen ist eine Erinnerung daran und gleichzeitig das Versprechen auf ein außergewöhnlicheres, schöneres Leben. Das Meer vor Augen, den Seewind in den Haaren, das Möwengeschrei in den Ohren, frischer Pfefferminztee – Birgit Kindler erkundet Tel Aviv auf bekannten und abgelegenen Pfaden. Anhand von Fotografien und Skizzen dokumentiert sie stille und lebendige Orte, beobachtet die Bewohner und den Alltag der Stadt. Die entstandenen Bilder beschreiben ihre subjektive Wahrheit von Tel Aviv, die Wahrnehmung von Migration, mobiler Arbeitsform, Umweltverschmutzung und die eigene Flucht aus dem Alltag.
Vita
1968 in Görlitz geboren | 1999–2006 Studium der Freien Kunst, Glasklasse der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle | 2004–2006 Mitglied der Künstlergruppe stafeta, Kunsthaus Dresden | 2006 Diplom Bildende Kunst | 2006–2012 Mitglied und Mitbegründerin der Galerie dieschönestadt in Halle (Saale)   Ausstellungen (Auswahl) Wootation, Galerie dieschönestadt Halle, 2011 Preview, Berlin, 2010 David kämpft mit seinen hang-ups wie wir alle, Galerie dieschönestadt, Halle, 2010 An der Spitze gehts nach oben, Kunstraum Oranienstraße 47, Berlin, 2009 superwell, Armella Show, Erfurt tolle atolle, Kulturpalast Wedding International, Berlin, 2009 Brut, Galerie dieschönestadt Halle, 2008 Emaile, Kunstverein Coburg, 2008 tätig sein, Galerie dieschönestadt Halle, 2006 supermarket of art, mit stafeta, Biennale für junge Kunst, Warschau, 2005