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Emanuel Schulze

Maler und Bühnenbildner

Arbeitsstipendium
November 2023 – April 2024

Interferenzen

Formen der Grenzbildung von malerischen Konturen, Verwitterungserscheinungen z. B. an Plakatwänden und selbst angefertigte Fotoübermalungen standen am Anfang von Emanuel Schulzes Forschungen. Die sich gen Abstraktion orientierende Bilderreihe aus sechs Arbeiten ist recht heterogen: Der Künstler versuchte, verschiedene Malereitechniken zu integrieren, ohne diese in jedem Bild vollständig zu reproduzieren. Dort, wo es an die Realität erinnernde Anmutungen gab, fügte er „Störungen“ ein, technisch gemalte Farbverläufe („Swipe“, „Test Image“). Manchmal erst auf den zweiten Blick sichtbar, irritieren sie. In „Planthouse“ löst sich eine architektonische Form auf, die informellen Bereiche der Arbeit entfalten ihre Wirkung. Aus freien und zufallsgesteuerten malerischen Partien sind die Gemälde „Insect“, „Mirage“ und „Artax“ komponiert. Hintergrund für Schulzes Arbeiten ist folgendes: „In der mediengeprägten Gesellschaft scheinen die Wirklichkeiten ineinander zu implodieren. In meiner Malerei versuche ich meine eigene poetische Entsprechung dafür zu finden. Jedoch mit genügend Atmosphäre, um einen Gegenraum oder eine „Interferenz“ zur leistungsbezogenen Wirklichkeit zu entwerfen. Das technisch Gemachte (das Willentliche, Künstliche) und die freiverlaufende Farbe (das Zufällige, Natürliche) wird in meinen Arbeiten in einen ,scheinbaren‘ Einklang gebracht. In einem Bildwerk habe ich im Vergleich zu unserer schnelllebigen Gesellschaft ein Gegenüber, was mir genügend Zeit schenkt, die Dinge in ihrer Beschaffenheit zu betrachten.“
Arbeitsstipendium
November 2016 - April 2017 und März - August 2018

Virtualität und Reflexionen

Glasfassaden, Selfies, Computerbildschirme: Der moderne Mensch ist von Reflexionen und Spiegelungen umgeben. Der Künstler hat sich während seines Stipendiums mit der Virtualität von Spiegelungen auseinandergesetzt. Dabei wurden Motive entwickelt, in denen komplexe Spiegelungen Teil der Komposition sind. Gleichzeitig blieb es bei einer minimalistischen Bildsprache mit nur wenigen Bildelementen. Die Komplexität der Reflexion soll so die Klarheit der Bilder nicht beeinflussen. Entstanden sind acht Ölmalereien, die sich mit dem Phänomen der Spiegelung/ des Spiegelns auseinandersetzen und deren Motive sich wie folgt zusammenfassen lassen: Spiegelung als tragender Teil der kompositorischen Einheit des Bildes, Bild im Bild, Spiegelung und Rekursion/ Gegenüberstellung von virtuell abstraktem Raum und Landschaftsraum, Grenzen der Lesbarkeit und der Übergang der Spiegelung zur freien Form, Spiegelung als Charakterisierung von Materialien und optisches Auflösen. Die Werke verhandeln das konträre Verhältnis zwischen der malerisch poetischen Freiheit und technischer Genauigkeit. Dabei steht der semantischen Unbestimmtheit die optische Klarheit der Gemälde gegenüber.
Vita
1974 in Bad Saarow geboren | 1999 – 2001 Theatermaler am Gorki-Theater und freie Malereischule in Berlin Weißensee | 2001 – 2008 Studium der Theatermalerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden | 2008 – 2009 freiberuflicher Maler, Bühnenbildner und Installationskünstler | 2009 – 2011 Bühnenbildner und Assistent für das Centraltheater Leipzig | lebt und arbeitet freiberuflich in Halle (Saale)