Julia Fenske

Julia Fenske hat Taxifahrer und -fahrerinnen aus Halle fotografisch porträtiert und ihre Arbeit dokumentiert. Diese sind nicht nur Dienstleister, sondern u. a. auch Zuhörer. Das Taxi als geschlossener Raum bedingt durch seine Größe eine kurzzeitige Nähe von Fremden. Dadurch entsteht schnell eine gewisse Form von Intimität, manchmal ungewöhnliche Offenheit. Schon immer beflügelten Taxis die Neugier der Fotografin auf den Beruf und die Menschen dahinter. Stimmung und Atmosphäre des Arbeitsalltags waren für sie genauso von Interesse wie bestimmte Details, die den Menschen und ihren Beruf beschreiben. Die ersten Wochen des Stipendiums bestanden v. a. darin, das Vertrauen der Fahrer und Fahrerinnen zu gewinnen und sie für ihr Projekt zu begeistern. Julia Fenske plant die Aufnahmen in einem Katalog zusammen mit den geführten Interviews, die sie mit Hilfe eines Gedächtnisprotokolls schriftlich festgehalten hat, zu veröffentlichen.

Julia Fenske verbrachte im Rahmen des Residenzstipendiums für Fotografen drei Monate in Beaugency (Frankreich). Während dieser Zeit porträtierte sie junge Leute in ihrer Alltagskleidung und an ihrem Lieblingsort in der französischen Gemeinde. Die fotografierten Jugendlichen gingen alle in eine Schule in Beaugency. Daneben interviewte Julia Fenske die Schülerinnen und Schüler zu ihren Zukunftswünschen. Von Mai bis Juni 2023 wurden die fotografischen Arbeiten von Julia Fenske unter dem Titel „Porteurs D’espoir (Hoffnungsträger)“ in der Kirche St. Etienne in Beaugency ausgestellt.