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Murat Haschu

Filmemacher und Medienkünstler

Arbeitsstipendium
Januar - Juni 2023

Das Wunder in dir, ergründe es

Die Video- und Rauminstallation ist von Fritz Kahns „Der Mensch als Industriepalast“ inspiriert. Kahn war ein deutscher Arzt, Wissenschaftler und Autor, der mit der populärwissenschaftlichen Buchreihe „Das Leben des Menschen“ (1922–1931) und seinen Mensch-Maschine-Analogien neue Standards in der Wissensvermittlung setzte, zum gefragten Bestsellerautor seiner Zeit und Pionier der Infografik wurde. Er wurde am 29.09.1888 in Halle (Saale) geboren und verstarb 1968 bei Muralto in der Schweiz. Für die Installation wurden getuftete Teppiche geschaffen, die an Graffiti-Wände aus Wolle erinnern. Außerdem entstanden handgezeichnete Animationssequenzen in der Modified-Based-Technik und Flachfigurenanimation.
Arbeitsstipendium Juli – Dezember 2016 Februar – Juli 2018

FilmStoff

Der Titel des der Video- und Rauminstallation „FilmStoff“ ist zweideutig gewählt und verweist auf die Symbiose zwischen Film und Stoff (Textil), auf den projiziert wird. Er bezieht sich auch auf das gefundene Film-Material, das verarbeitet wird und „Stoff für den Film“, also Material für den Inhalt, liefert. Inspiration war die Experimente mit den sogenannten Pawlowschen Hunden zu Beginn des 20. Jahrhunderts, aus der die Lerntheorie der Klassischen Konditionierung entstand: Die Pawlowschen Hunde stehen als Metapher für den Menschen, der vor dem Fernseher sitzt und bei dem bestimmte Werbung und Nachrichten, d. h. bestimmte Bilder in Verbindung mit bestimmten Botschaften immer eine kalkulierbare Reaktion hervorrufen. Es geht um die Beeinflussbarkeit des Menschen durch die Medien.Entstanden ist ein mit Tusche auf einer Fliese gezeichneter Animationsfilm, der direkt im Dialog mit in Jacquard-Technik gewebten Textiltapeten steht. In ihnen spiegelt sich der Filmstoff thematisch wider. Die Doppelprojektion ist eine Anspielung auf die Bilderflut des Fernsehens bzw. der visuellen Medien. Die Video- und Rauminstallation aus Textiltapete und ca. fünfminütigem Animationsfilm wurde in der Ausstellung „Körpereinsatz“ 2018 in der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig erstmals öffentlich präsentiert.
Arbeitsstipendium im Rahmen des wage-mutig Kurzfilmprogramms Februar – April 2011

Pinocchios pubertäre Träume - Animationsfilm

Im Mittelpunkt des Animationsfilmes steht ein einsamer und in der heutigen Zeit lebender Pinocchio, der erwachsen wird und beginnt, sich für das andere Geschlecht zu interessieren. Allerdings steht ihm dabei immer wieder seine Nase im Weg. Pinocchio verkörpert einen Verlierertyp. In witzigen und überspitzten Episoden werden die Geschichten eines pubertierenden Jugendlichen erzählt, der sich mitten im Selbstfindungsprozess befindet und mit sich und seiner Umwelt hadert.
Arbeitsstipendium im Rahmen des wage-mutig Kurzfilmprogramms
November 2007 – Januar 2008

Muttermal - Animationsfilm

Murat Haschu hat während seines Stipendiums das Drehbuch für einen Animationsfilm entwickelt, der sich mit dem Thema Gewalt im Elternhaus beschäftigt. Metaphorisch wird die Geschichte eines Muttermals erzählt, welches eine Reise durch den Kopf eines Menschen unternimmt und dabei Zeuge von befremdlichen Ereignissen wird. Das Gehirn verarbeitet verstörende Erinnerungen an elterliche Gewalt und Missachtung. In den Reminiszenzen wird von Empfängnis und Geburt, von der Abgrenzung der Menschen gegenüber anderen, ihrer Gleichgültigkeit und vom Werteverfall in der Gesellschaft erzählt. Der Film wurde im Rahmen des wage-mutig Kurzfilmprogramms realisiert und konnte im November 2009 bei der ersten wage-mutigen Filmnacht der Kunststiftung im studio halle präsentiert werden.
Vita
1969 in Naltschik, Russland geboren | 1990–1995 Studium an der Kunsthochschule Vladikavkaz | 1995–2005 freischaffend in Berlin | seit 2003 Einzel- und Gruppenausstellungen u. a. in Halle, Leipzig, Berlin, Istanbul und Paris | 2005-2012 Studium Textildesign an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bei Prof. Ulrich Müller-Reimkasten | 2006/07 Videokurse an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bei Prof. Michaela Schweiger | seit 2010 Festivalbeteiligungen u. a. in St. Petersburg, Bourges (Frankreich), Barcelona, Oberhausen, Dresden und Hamburg | lebt und arbeitet freischaffend in Halle (Saale)