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Wilhelm Frederking

Maler, Grafiker und Modedesigner

Arbeitsstipendium
Mai – Oktober 2014

Aposematismus

Es tarnt sich, wer schwer erkennbar sein, nicht auffallen will. Unbeabsichtigt quasi aus dem Blickfeld zu verschwinden, durch viele, die ähnlich sind oder auch nur scheinen, kann jedoch fatal sein: Nach dem Studium finden sich die meisten Künstler in einer solchen Situation. Jeder ein Einzelkämpfer unter vielen. Das Gegenteil von Tarnung ist in der Tierwelt der Aposematismus, eine auffällige Färbung, die andere warnen, verschrecken soll. Verwirren, verunsichern wollte im 1. Weltkrieg die britische Marine, die tausende Schiffe mit wilden, unregelmäßigen Mustern knallbunt anmalen ließ. Jedes Schiff – ein Unikat. Das verhinderte weniger die Entdeckung, als dass – so der Plan – es die Erfassung von Typ, Größe, Kurs und Geschwindigkeit der Schiffe erschwerte und so manches Mal vor feindlichen Treffern bewahrte. Inspiriert von diesen wilden Bemalungen, die auch die Kubisten beeindruckten, hat Wilhelm Frederking seinen „Kunsttarn“ entwickelt – Muster auf Leinwänden, die er dann zerschnitt, collagierte und zu an Zelte erinnernde Objekte zusammenfügte.

Vita
1982 geboren | 2006–2013 Studium Malerei und Grafik sowie Modedesign an der Burg Giebichenstein – Kunsthochschule Halle | 2007 Studienreise nach China, 2010 Gaststudium ebd. | lebt und arbeitet in Leipzig als freischaffender Künstler